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 2001/02

 seite 3
 Farewell

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 02/2001


Inhalt 02/2001

Standards
Editorial
News
Farewell
Fortbildung
Glossar: Progressive Jazz

titel / jubilee
Hans Koller zum achtzigsten Geburtstag

jazz heute
Johannes Faber und die Jazzreihe am Gärtnerplatz
Break (von Joe Viera)

berichte
Gil Evans Orchestra led by Miles Evans in der Unterfahrt
18. Internationale Jazzfestival Münster

interview
Johannes Herrlich & Trombone Fire

education
Der Wettbewerb „Jugend jazzt“ an der Musikakademie Marktoberdorf

portrait
Die talentierte Jane Monheit
Alfred Mangolds Label Jazz4Ever
Bandchef Andrej Hermlin-Leder

play back
Zwei CD-Editionen würdigen die Musik von Don Ellis
Zu den Extended Resolution Compact Discs von JVC

dossier
Schauspieler und Filmemacher Clint Eastwood und seine
heimliche Leidenschaft

medien/service
Link-Tipps
Charts
Rezensionen 2001/02
Service-Pack 2001/02 als pdf-Datei ( Kurz aber wichtig, Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV Jazz in Bayern und anderswo (520 kb) )

 

Farewell

The Judge: Milt Hinton

or einigen Jahren standen einige junge Leute in einem Plattengeschäft. „Ich habe da eine Branford-Marsalis-Platte mit Milt Hinton“. „Auf dieser 60 Jahre alten Platte spielt er auch.“ „Nein, das muss ein anderer Milt Hinton sein.“ Milt Hinton hörte das Gespräch zufällig und amüsierte sich köstlich. Im Laufe der Jahrzehnte hat der am 23. Juni 1910 in Vicksburg, Mississippi geborene Hinton als mitreißend swingender Jazzbassist und erfahrener Studiomusiker angeblich mehr Platten aufgenommen (Schätzungen reichen von 600 bis Tausende) als jeder andere Jazzmusiker. Ein klitzekleiner Ausschnitt aus der unendlichen Liste der Musiker, die auf seine Dienste vertrauten, reicht von Freddie Keppard, Eddie South und Cab Calloway (in dessen Orchester er von 1936 bis 1951 wirkte) über Louis Armstrong, Coleman Hawkins, Duke Ellington und Dizzy Gillespie bis John Coltrane, umfasst aber auch Größen wie Paul McCartney und Barbara Streisand. Obwohl er über beachtliches solistisches Kaliber verfügte, sah er die Rolle des Basses in erster Linie in der des Struktur schaffenden Begleiters, dessen Aufgabe es sei, die anderen gut klingen zu lassen. Sein Spitzname „The Judge“ wurde zum Synonym für sein unbeirrbar sicheres Time-Gefühl und seine Pünktlichkeit. Hinton, der ursprünglich Geiger war und erst 1929 zum Bass wechselte (das Instrument hatte damals erst vor kurzem im Jazz die Tuba verdrängt) war ein großer Meister der Slap-Bass-Technik und einer der ersten Bassisten, die auch con arco brillierten.

Daneben war er ein versierter Fotograf, dessen einfühlsame Fotos von Kollegen ihm allein schon einen Platz in der Jazzgeschichte gesichert hätten. Wir werden den am 19. Dezember 2000 in Queens, New York verstorbenen Meisterswinger schmerzlich vermissen.

Marcus A. Woelfle


Die Jazzzeitung verabschiedet sich von...

Jack Duff (13.8.1940 Edinburg – 30.9.2000 ebda.) Das Spektrum des von Coleman Hawkins beeinflussten Saxophonisten reichte von Dixieland bis Bop. Er spielte unter anderem mit Humphrey Lyttleton, begleitete mit seiner Band amerikanische Gaststars wie Johnny Griffin und Sonny Stitt und nahm drei Alben unter eigenem Namen auf.

Dennis Sandole (29.9.1913 Philadelphia – 7.10.2000 ebda.) Der Gitarrist und Pädagoge hat als Mentor John Coltranes in den späten 40er- und frühen 50er-Jahren seinen Platz in der Jazzgeschichte. Sandole unterrichtete Coltrane unter anderem im Gebrauch von damals im Jazz noch unüblichen Skalen. Weitere Schüler des Autors von „Guitar Lore“ (1961) waren unter anderem James Moody, Michael Brecker, Pat Martino und Jim Hall.

Britt Woodman (4.6.1920 Los Angeles – 13.10.2000 Hawthorne, Kalifornien). Der Name des einfallsreichen Solisten und erfahrenen BigBand-Musikers (Lionel Hampton, Oliver Nelson, Akiyoshi-Tabackin) ist vor allem mit dem Duke Ellingtons verknüpft, dessen Orchester er von 1951 bis 1960 angehörte. Daneben verband ihn auch eine fruchtbare Partnerschaft mit seinem einstigen Schüler Charles Mingus.

Julie London (26.9.1926 Santa Rosa, Kalifornien – 18.10.2000 Los Angeles) Mit „Cry Me A River“ landete sie 1955 einen großen Hit, der die Schauspielerin und Sängerin mit der einschmeichelnden Stimme für einige Jahre zu den beliebtesten Persönlichkeiten des Showbiz machte.

Sam Sanders (19.11.1937 Birmingham, Alabama – 18.10.2000 Senegal) Der zwischen Bop und Avantgarde angesiedelte Tenorist und Pädagoge ging als Schüler von Yusef Lateef aus der fruchtbaren Detroiter Jazz-Szene der 50er-Jahre hervor. Er musizierte mit so unterschiedlichen Musikern wie Milt Jackson, Stevie Wonder, Pharoah Sanders und James Blood Ulmer.

Marcus A. Woelfle

 

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