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 2001/01

 seite 9
 titel

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 01/2001


Inhalt 01/2001

Standards
Editorial
News
Education: Nürnbergs neuer Hochschulstudiengang
Glossar: Oldtime Jazz

titel / jubilee
Der Pianist Jens Thomas
Joe Haider wird 65

jazz heute
Der Jazzer und der DJ
Break (von Joe Viera)

berichte
9. Allgäuer Jazz Woche
Charlie Mariano Trio im „Leeren Beutel“

story
Branford Marsalis
Die Arbeit des BuJazzO

stadt-portrait
Jazz in and out of Rosenheim

studio-portrait
Bob Rückerl und das Bobtale Studio

dossier
Über die Arbeit des Landesjugendjazzorchesters Bayern
Maximaler Jazz

medien/service
Franz Dannerbauer auf Video
Link-Tipps
Charts
Rezensionen 2001/01
Service-Pack 2001/01 als pdf-Datei ( Kurz aber wichtig, Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV Jazz in Bayern und anderswo (256 kb) )

 

Spiel mir das Lied aus Laatzen

Der Hannoveraner Pianist Jens Thomas und seine Trio-Konzepte

Der mittlerweile verstorbene Gesellschaftsreporter Albert Krogmann hat einmal einen seiner Interviewpartner mit folgender Frage in Verlegenheit gebracht: „Wie sind Sie eigentlich zur Mode gekommen – Sie stammen doch aus Hannover?“

Neuer deutscher Jazzstar: Jens Thomas. Foto: Godehard Lutz

Diese etwas schnippische Bemerkung sagt eine Menge über das Image der niedersächsischen

Landeshauptstadt aus. Innovation und Hipness verbindet man nicht unbedingt mit der norddeutschen Metropole. Kulturelle Impulse kommen aus Berlin, München, Hamburg oder Köln, aber nicht von der Leine – so die auswärtige Einschätzung. Hannover-Hasser wie Harald Schmidt etablieren zudem gerne ein Bild, das die ehemalige Heimat diverser englischer Könige als Hochburg des Provinziellen, Braven, Faden, Biederen, bestenfalls Soliden darstellt. Was allerdings die dortige Jazz-Szene betrifft, kann man ohne jedes Vorurteil sagen, dass sie so ziemlich jedes Klischee erfüllt, das man sonst Hannover anheftet.

Umso erstaunlicher ist, dass ein Kind der Stadt sich nun aufmacht, ein richtiger deutscher Jazzstar zu werden: der Pianist Jens Thomas. Der blonde Hüne, der seine Herkunft auf seiner jüngsten Einspielung durch den Titel „The Battle of Laatzen“ (ein Stadtteil Hannovers) preisgegeben hat, feiert gerade mit seinem Ennio Morricone-Tribut „You Can´t Keep A Good Cowboy Down“ (ACT) Triumphe. Das Album ist ein Bestseller (in Jazznormen gemessen), die Kritiken fielen hymnisch aus, und das Publikum applaudierte Jens Thomas in seinen Konzerten jüngst stehend. Selbst Maestro Morricone zeigte sich äußerst beeindruckt von den Interpretationen des Deutschen. Jens Thomas’ ungewöhnliche, charakterstarke, zwischen Zartheit und Härte vermittelnde Spielweise nährt sich zwar auch aus den Mitteln des Jazz, bezieht aber fast noch stärkere Einflüsse aus der Klassik, der Neuen Musik und der Rockmusik – der Pianist war ein bekennender Police- und, leider kein schlechter Scherz, BAP-Fan. „Der Bezug zum Jazz in meiner Musik lässt sich wohl in erster Linie über das Element Improvisation herstellen.“

Improvisation war auch das Kommunikationsmittel, das Jens Thomas bei zwei Reisen nach Ghana wählte. Dorthin wurde er als Mitglied der Gruppe „Triocolor“ vom Goethe-Institut binnen kurzer Zeit gleich zweimal entsandt, um den Afrikanern ein Stück deutscher Kultur zu vermitteln. An der Seite seiner gleichberechtigten Partner, dem Bassisten Stefan Weeke und dem Schlagzeuger Björn Lücker, jammte er mehrere Male auf einer Bühne mit der einheimischen Gruppe „African Sound Project“. Die Spielauffassungen beiden Formationen hätten sich verblüffend geähnelt, befand Jens Thomas nach dem Trip zum schwarzen Kontinent. Die afrikanischen Erfahrungen und Impressionen hat Triocolor jetzt auf einem Album festgehalten, das den einleuchtenden Titel „Colours Of Ghana“ (ACT) trägt und jenseits von Afrika, nämlich in Hannover eingespielt wurde. Auf der CD machen die drei Musiker nicht den Fehler, sich mit nachempfundenen afrikanischen Sounds oder Spielgewohnheiten anzubiedern, sondern improvisieren lustvoll über die gewonnenen Eindrücke ihrer Reisen.

Ssirus W. Pakzad

on tour

7.1. Münster, Jazzfestival
14.1. Esslingen, Dieselstraße
18.1. Hamburg, Birdland
19.1. Bonn, Beethovenhaus (solo)
21.1. Berlin, A-Trane
22.1. Kiel, Neues Rathaus
25.1. Regensburg, Leerer Beutel
26.1. Wien, Porgy & Bess
27.1. Passau, Scharfrichterhaus
28.1. Karlsruhe, Jubesz
30.1. München, Unterfahrt
31.1. Mainz, Studio SWR

www.actmusic.com


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