Anzeige

Startseite der Jazzzeitung

Anzeige

Startseite der JazzzeitungZum Archiv der Jazzzeitung (Datenbanken und pdf)Zur Rezensionsdatenbank der JazzzeitungZur Link-Datenbank der JazzzeitungClubs & Initiativen Die Jazzzeitung abonnierenWie kann ich Kontakt zur Jazzzeitung aufnehmen
 

Jazzzeitung

2013/02  ::: seite 3

jazz heute

 

Inhalt 2013/02

Inhaltsverzeichnis

Sternlein STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene /Jazz-ABC: Charlie Ventura no chaser: Europa und der Jazz standards: Giant Steps farewell: Günther KlattLeo von Knobelsdorff

Sternlein TITELSTORY: <Mit Swing in die Zukunft
Das Parov Stelar-Projekt belebt die Clubszene

Sternlein GESCHICHTE -
New York – Kopenhagen – New York
Dextivity: Gedanken zum 90. Geburtstag des Saxophonisten Dexter Gordon (2)

Sternlein DOSSIER: It’s a man’s world
Instrumentalistinnen im frühen Jazz · Von Hans-Jürgen Schaal

Sternlein Berichte
Nachwort zur Ausstellung „ECM – Eine kulturelle Archäologie“ //50. Jazz it!-Konzert in Germering // Max von Mosch Orchestra im Leeren Beutel Regensburg // 8. Festival Women in Jazz // Billy Martin’s Wicked Knee & Mostly Other People Do The Killing beim Salzburger Jazzit

Sternlein Portraits / Jubilee
Efrat Alony// German Jazz Trophy 2013 für Lee Konitz //Youn Sun Nah // Fotograf Guy Le Querrec

Sternlein Jazz heute und Education
Abgehört: Ein singender Trompeter
Chet Bakers Scat-Solo über „Dancing On The Ceiling ...

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Europa und der Jazz

no chaser

Auch in New York und Chicago findet Jazz immer häufiger in seriösen Konzertsälen und zu unerschwinglichen Eintrittspreisen statt – ganz so wie Bach- und Beethoven-Konzerte. Deshalb glauben selbst die schwarzen Kids in Amerika heute, Jazz sei eine europäische Erfindung. In der Tat haben die Europäer einmal wichtige Rezept-Zutaten für den Jazz nach Amerika geliefert: schottische Tänze, irische Balladen, italienische Opern, französische Rohrblatt- und deutsche Blechkultur. Die afroamerikanischen Köche vor Ort mussten eigentlich nur noch ihren federnden Rhythmus, ihre Improvisationsfreude und ein paar Blue Notes beimischen – und fertig war der Jazz. Daher sind die Europäer so stolz auf diese Musik. Franzosen und Engländer schrieben die ersten ernsthaften Jazzbücher. Europäische Clubs, Festivals, Plattenfirmen und Radios wurden in schwierigen Jahren sogar zur Überlebensgarantie für amerikanische Jazzmusiker. Ganz Europa liebt den Jazz – als Utopie.

Denn Europa wäre gerne so spontan, so überzeugend, so kompakt, so gefestigt wie diese Musik. Ist es aber nicht. Und ob der Jazz, den die Europäer heute selber machen, den Namen „Jazz“ überhaupt verdient, das bezweifelt nicht nur Branford Marsalis. Deshalb braucht Europa jetzt dringend EU-Normen für seinen Jazz. Es gibt bereits EU-Normen für die Länge und Dicke von Bananen, die Festigkeit der Pizza, den Durchmesser und das Volumen eines Kondoms, den Abstand zwischen Grillstäben, die elektrische Leitfähigkeit von Honig und den Salzanteil im Brot. Höchste Zeit also, dass auch die Sattheit der Jazz-Grooves und die Dichte der Jazzballaden-Akkorde normiert werden. Auch der notwendige Swing-Anteil, der Höchstabstand zwischen den Beats und die Größe des Saxophontons verlangen nach EU-Vorschriften. Hier kann sich Europas Jazz-Liebe zeitgemäß beweisen.

Rainer Wein

| home | aktuell | archiv | links | rezensionen | abonnement | kontakt | impressum
© alle texte sind urheberrechtlich geschützt / alle rechte vorbehalten / Technik: Martin Hufner