Oberste Direktive: Groove Sparsam mit seinen Changes: Vibraphonist Steve Nelson

Zu seinen Lieblingsgruppen zählt Jazzzeitungs-Transkripteur Ron Cherina das Dave Holland Quintet. Daher hat er für die Juni-Ausgabe 2004 ein Solo des Vibraphonisten Steve Nelson ausgewählt.

„Prime Directive“ heißt das Titelstück (Komponist: Dave Holland) der gleichnamigen CD „Prime Directive“, aufgenommen 1998 in New York, erschienen 1999 beim Münchner Label ECM.

Besetzung: Dave Holland (b), Chris Potter (ss,as,ts), Robin Eubanks (tb,cowbell), Steve Nelson (vib,marimba), Billy Kilson (dr).

Dave Holland über den Vibraphonisten seines Quintetts: „Steve Wilson traf ich vor sieben Jahren bei einer Aufnahme für eine Platte von Billy Childs namens „The Child Within“. Er beeindruckte mich damals sehr, besonders mit seinem schönen, singenden Soprano-Sound. Bei ihm mag ich den durchsichtigen Klang seines Vibraphons, ein Instrument das auch perkussive Qualitäten hat. Anders als beim Klavier kann man nur Akkorde mit höchstens vier Tönen produzieren. Das ergibt zwangsläufig eine gewiße Struktur der Akkorde, die ich mag. Ideale Akkordbegleiter sind für mich Duke Ellington, Theolonius Monk und Geri Allen. Daran können Sie sehen, daß ich eine orchestrale Idee verfolge. Es geht nicht darum, ständig Changes zu spielen. Steve Nelson spielt oft lange Zeit nichts, um dann auf einmal eine große Wirkung zu erzielen, indem er zwei Töne anschlägt.“

Aus einem Interview, das Andreas Kolb im April 1998 für die Jazzzeitung führte. http://www.jazzzeitung.de/ausgabe9804/holland.htm