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Jazzzeitung

2001/11  ::: seite 7

berichte

 

Inhalt 2001/11

standards
Editorial
News
Fortbildung
no chaser: My sax is my axe
Glossar: Xylophon
Farewell: Helmut Brandt

berichte
Szene Act und Avantgarde
J.I.M.-Jazzfest im Kunstpark Ost
Talentschuppen
Das BuJazzO im Schloss Alteglofsheim
Bach, Bass und Art Baroque
NHØP und Ulf Wakenius im Birdland Jazzclub
Häufig nur Mit links gespielt
Die Levante zu Gast in Elmau: der ukrainische Gitarrist Enver Izmailov

jazz heute
Break (von Joe Viera)
 Farewell. In memoriam Harold Land
 no chaser. Mr. Sax-Machine
 Vom Stellenwert des Kreativen
7. Darmstädter Jazz-Forum „Jazz und Gesellschaft“
 Jazz aktueller denn je
2. Deutsche Jazzwoche vom 1. bis 11. November

portrait / interview
Es darf getanzt werden
Die LeipzigBigBand: Die Zukunft liegt im Revival
Banker haben’s leichter
Hiram Bullock stellt seine neue CD „Color Me” vor
Chiemgau und der ferne Osten
Thorsten Scheffners Label organic music

play back.
Nana in der Neuen Welt
Jazzsängerin Nana Mouskouri

education
Rappender Nachwuchs
Gunter Hampels Kinder-Improvisationsworkshop in Leipzig
Kurse

dossier
Selbst ist der Musiker
Wie man mit Telefon, PC und Internet den eigenen Erfolg steuert

medien/service
Präzision
50 Jahre Modern Jazz Quartet: DVD-Editionen
Charts & Critics Choice
Internet. Link-Tipps
Rezensionen 2001/11
Service-Pack 2001/11 als pdf-Datei (kurz, aber wichtig; Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV, Jazz in Bayern und anderswo (575 kb))

 

Häufig nur Mit links gespielt

Die Levante zu Gast in Elmau: der ukrainische Gitarrist Enver Izmailov

Enver Izmailov, Jahrgang 1955, ist Krimtatare, Angehöriger eines Turkvolkes, das im 13. Jahrhundert als Invasionsmacht gekommen war und sich in der Folge dauerhaft auf der ukrainischen Halbinsel niederließ. Stalin ließ im Mai 1944 Zigtausende nach Osten deportieren; Envers Eltern lernten sich in Usbekistan kennen, auch seine Töchter sind dort geboren. Seit Gorbatschow kehrten viele Krimtataren zurück in die Heimat ihrer Vorfahren, wo zahlreiche Neubaugebiete mit Moscheen entstanden.

Izmailov kam 1989 mit seiner Familie auf die Krim und ließ sich außerhalb von Simferopol nieder, wo es noch keine Straße, keinen Postboten und Wasser nur aus dem Brunnen und vom Tankwagen gibt. Enver brachte eine Qualifikation als

Bauschlosser mit, als Fagottist, als Leiter von Folklore-Orchestern sowie eine Spieltechnik der E-Gitarre, die weltweit einzigartig ist.

Los ging es mit einer billigen akustischen Gitarre, die sein Onkel aus
Russland mitgebracht hatte, welcher gerade drei Akkorde beherrschte. Man spielte Anfang der 70er-Jahre nicht zuletzt Santana mit Bass, Drums, Keyboard und Gitarre, Beat-les-Songs mit russischen Texten. Bis Enver auf einer Hochzeit richtig gute traditionelle Musiker hörte: „Das waren drei Bläser und ein Percussionist, und ich war völlig hinüber.“ Die harte, mitunter nächtelange Tätigkeit als Hochzeitsmusiker war die hohe Schule für die Praxis.

„Ich spielte häufig nur mit der linken Hand, das war nicht einfach für die Show, es gab einen anderen Klang, viel weicher, weil die Tonabnehmer nicht auf den Anschlag reagieren.“ So entdeckte Enver zahlreiche klangliche Effekte rein manuell, für die andere Gitarristen massenhaft Geräte benötigen. „Ich muss nur meine Gitarre mitbringen, andere haben viel zu schleppen. Einmal habe ich einen Tontechniker geschockt, der nicht wusste, woher das Reverb kommt. Ich war’s: dup, dup, dup. Und dann hatte ich eine Hand übrig. Warum nicht auch mit rechts greifen? Bassläufe, Akkorde.“ Enver Izmailovs stupende Technik führt dazu, dass man häufig meint, zwei Gitarren und Percussion zu hören.

Wieland Ulrichs

Konzerttip

Enver Izmailov und Band spielen anlässlich des 4. European Jazztival auf Schloss Elmau (31.10.–3.11), das dieses Jahr die Levante zum Thema hat. Weitere Künstler des Festivals: Haig Yazdjian Trio, Miroslav Tadic, Ivo Papasov, Harry Tavitian, Stoyan Yankoulov, Antoni Donchev und das Black Sea Trio.

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