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Jazzzeitung

2009/01  ::: seite 16

rezensionen

 

Inhalt 2009/01

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig / R.I.P. / Carter, Ron / Abschied von Klaus Weiss / Dave McKenna


TITEL - Über das Lächeln
Bühnenperformance und Publikum


DOSSIER
- Jazz in NRW

Berichte
Dutch Jazz Meeting 2008 // Klaus Doldinger zu seiner neuen Doppel-CD im Interview // Jazz-Herbst in Dresden // Bilanz: Münsters Jazzfestival // Jazz Orchester Regensburg mit Jones, Lewis & Brookmeyer // Südtirol Jazzfestival Alto Adige


Portraits

Der Saxophonist Charly Augschöll // Cymin Samawatie und ihr Quartett Cyminology // Pianist Lorenz Kellhuber // Joshua Redman // Das Berliner Quartett Triband // Pianistin Antje Uhle


Jazz heute und Education
Der Verein „Jazz am Rhein“: Vorbildfunktion für die Szene // Kurt Maas und seine Engegement für den Jazz // Klingender Nachruf auf einen großen Trompeter: Freddie Hubbards Solo über „Little One“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

Rezensionen DVD

Benny Golson
The Whisper Not Tour
ARKADIA DVD 72004

Fünf Titel des Art Farmer/Benny Golson Sextetts mit Curtis Fuller und mit John Hendricks als Gast vom Jazz Fest Berlin (leider ohne Jahresangabe), dazu ein Stück der gleichen Gruppe mit einem anderen Trompeter (keine Angabe) vom Skopje Jazz Festival 1996.Das Jazztet war von 1959 bis 1962 eine Spitzencombo, geprägt vor allem durch den wunderbar weichen und ausdrucksvollen Klang der Bläser beim Zusammenspiel und die melodisch-harmonisch raffinierten Themen Benny Golsons, dazu Bläsersolos von stark individueller Ausprägung. Ab 1982 stellte Benny Golson dann das Ensemble wieder für gelegentliche Tourneen zusammen. Ein großes Lob bei den vorliegenden Aufnahmen verdient auch die Rhythmusgruppe mit Geoff Keezer, p, Dwayne Burno, b, und Joe Farnsworth, dm. Im zweiten „Whisper not“ (von Skopje) spielt der Pianist ein derart komplexes Solo, dass es sogar den spontanen Beifall von Benny Golson findet. Warum hört man von diesem Pianisten, der zu den besten seiner Generation gehört, heute so wenig?
Joe Viera

Mahmoud Turkmani: Ya Sharr Mout
CD und Film DVD
ENJA Records/Soulfood 2008

Als „Hurensohn“ wurde der libanesische Komponist und Oud-Spieler Mahmoud Turkmani vom Ägyptischen Kongress für arabische Musik bezeichnet – sein Traum einer Modernisierung der arabischen Musiktradition passte nicht ins strenge Schema der dort anwesenden Traditionalisten. Auf Arabisch lautet dieses Schimpfwort „Ya sharr Mout!“ – nur etwas anders ausgesprochen wird „Ya Sharr, Mout!“ daraus und das heißt „O, Übel, stirb!“. Von der Symbolkraft dieses Wortspiels fasziniert, antwortete Turkmani auf das intolerante Verdikt gegen ihn mit einem audiovisuellen Gesamtkunstwerk – dokumentiert auf der gleichnamigen ENJA CD & DVD.
Kunstvoll fügen Turkmani und sein Ensemble zusammen, was in starren Denkschemata nicht zusammen gehört: Die homophonen Linien arabischer Musik, auf Oud, Violine und dem Qanun – einer Art Santur – gespielt, rückt er in harmonische oder disharmonische Spannungsfelder europäischer Provenienz. In sinfonischem Farbenreichtum changieren die Spieler zwischen den ma‘ quams – die arabischen Skalen werden gespiegelt und modifiziert. Später stürzt sich das Ensemble gar in völlig freitonale Klangexperimente. Nisreen Hmaidans eindringlicher Gesang intoniert dazu die Texte der kritischen Poetin Nadia Tuéni. In bezwingender Metaphorik geht es hier um das Schicksal des Libanons im Bürgerkrieg und damit der ganzen arabischen Welt oder der Menschheit schlechthin. Der Schweizer Videokünstler Michael Spahr transferiert hierzu die uralte Kunst arabischer Kalligraphie mit hochmoderner Digitaltechnik ins Jetzt. Arabische Schriftzeichen verändern sich und verschmelzen miteinander, kreieren neue Bedeutungen. Hier bleibt nichts statisch und fest – ein utopischer Wunsch auch für alle eingefahrenen Denkschablonen! Der sensibel beobachtete Dokumentarfilm erzählt Turkmanis künstlerische Biografie im Spannungsfeld vergangener und gegenwärtiger Kulturkonflikte.
Stefan Pieper

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