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Jazzzeitung

2007/04  ::: seite 20

rezensionen

 

Inhalt 2007/04

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig
jazzle gmacht: Entjazzt
no chaser: Ohrenfaulheit
jazzfrauen-abc: Anny Xhofleer


TITEL - Vom Verlassen des Wohnzimmers
Jazzfestivals und Tourismus


DOSSIER - Club Connection & Stargastspiele

Der Jazzclub Regensburg feiert sein 20. Jubiläum mit Festival

… und mehr im Inhaltsverzeichnis

Rezensionen - Noten

Luke Gillespie: Stylistic II/V7/I
Voicings for Keyboardists, Jamey Aebersold Jazz, Inc., New Albany, USA, 112 Seiten

Die Hauptkadenz des Jazz – jedenfalls ab dem Bebop – ermöglicht zusätzlich noch so viele Varianten (Auslassen der I; Vorsetzen von VI und III/VI vor die II; Substitution von II, V und I; zusätzliche Zwischenakkorde…), dass es sinnvoll ist, einmal alle möglichen Voicings für die drei Hauptakkorde in einem Heft zusammen zu fassen. Der Autor gibt eine Fülle von Beispielen, auch für Moll und behandelt eine Reihe von Substitutionen – alles gut verständlich erklärt. Für Profipianisten ist dieses Heft ein Muss, für Amateurpianisten auch, wenn sie weiterkommen und nicht immer dasselbe spielen wollen.
Joe Viera

Mark Levine: The Drop 2 Book, Sher Music Co., Petulama, USA, 70 Seiten mit einer CD

Der Autor, bekannt geworden durch zwei vorzügliche Arbeiten, „The Jazz Piano Book“ (1990) und „The Jazz Theory Book“ (1995), beschreibt hier eine Methode (die Arrangeure schon länger verwenden), Melodien am Klavier mit Akkorden zu harmonisieren, die durch Versetzen des zweitobersten Tons eines 4-stimmigen engen Satzes um eine Oktave nach unten entstehen (Drop 2).
Zusätzlich kann man noch einen Ton verändern (tweaking) und damit den Akkord noch farbiger machen. Dabei geht Levine von den achttönigen Bebop-Skalen aus, die er abwechselnd mit den jeweiligen Basisakkorden (zum Beispiel C in C-Dur) und einem verminderten Akkord harmonisiert. Eine modifizierte Art des Blockakkordspiels, die sehr gut klingt und für Pianisten ein lohnendes Studienobjekt darstellt.
Joe Viera

Lars Wüller: Wicked Witches for 2 Guitars, Acoustic Music Books, 15 Seiten + 2. Stimme, 14 Euro

Drei Stücke, eigentlich: Sätze, in Standardnotation, Infos zur Ausführung, ein Vorwort in deutsch, französisch und englisch, gut lesbarer Notensatz – das sind die äußeren Fakten zu den „Bösen Hexen“, die hier jeweils charakterisiert werden.
Der Komponist, Dozent und Gitarrist Wüller (Jahrgang 1975) bezieht in den Stücken Teile der Gitarre anschlagtechnisch mit ein, was durch grafische Notationselemente umgesetzt wird. Moderne Spieltechniken und exotische Klänge – mit dieser gelungenen Edition darf man nuancenreiche Aufführungen erwarten, nicht nur zu Walpurgis.
Weitere Infos unter www.acoustic-music.de/
Monika Krämer

Ernst-Thilo Kalke: Sax attack – Swinging Europe I for Saxophone Quintet (AATTB), UETZ Musikverlag, Partitur + Einzelstimmen, ca. 14 Euro

Europa im Aufschwung – da kommt der Titel „Swinging Europe“ gerade recht. „Folksongs from Denmark, Switzerland, Russia, France and Great Britain” – das ist der musikalisch-europäische Inhalt dieser Ausgabe für fünf Saxophone. Darunter allseits bekannte Melodien wie „My Bonnie is over the Ocean“ oder „Sur le Pont d’Avignon“.
Kurze Stücke, raffiniert gesetzt, aber nicht schwer zu machen für etwas Fortgeschrittene. Der vielseitige Komponist Kalke (Jahrgang 1924) hat sich auch als Musiker immer mit Kammermusik und Jazz beschäftigt. Die (vielleicht nur in dieser Ausgabe) sehr zart geratene Partitur dient eher der Übersicht, die Einzelstimmen sind dagegen optisch aussagekräftig gestaltet. Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.uetz.de.
Monika Krämer

Uli Führe/Heinz Erhardt: Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde (8 Chorlieder zu zwei Stimmen), Fidula, 14,80 (Gesamtausgabe mit Klavierbegleitung, 39 Seiten) bzw. 6,80 Euro (Gesangspart, 24 Seiten)

Die kreative Reihe „Der Kinderchor bei Fidula“ präsentiert in diesem Heft acht erfrischende Lieder: Der Komponist, Musiker und Textautor Uli Führe vertonte feinsinnig die wortwitzigen Texte von Heinz Erhardt, der selbst als Pianist musizierte. So entstanden als Tongerüst wunderbar klangwitzige Stücke für zweistimmigen Chor oder Kinderchor (7 bis 14 Jahre) und Klavierbegleitung. Dabei glückte auch noch die Ausrichtung an verschiedenen Stilen: Swing, Rock’n’Roll, Pop/Schlager, „klaschisch“ (wie Erhardt gerne effektreich verbal stolperte) und orientalisch. Dank der unaufdringlichen grafisch-farblichen Gestaltung stehen die Noten im Mittelpunkt der Ausgabe. Die meisten Lieder handeln von Tieren (Made, Katze, Kuh, Vogel). Unter anderem will leider dem Lama das Spucken nicht „glucken“ (Das Lama), und in den Liedern der Wüste begegnen sich „Fata und Mutta Morgana“ – typisch Heinz Erhardt. Adäquat vertont. Heiteres Ergebnis. www.fidula.de
Monika Krämer

Rainer Lischka: 3 jazzige Duos für Violine und Viola, Friedrich Hofmeister Musikverlag, 2x6 Seiten, 10,50 Euro

Diese drei kurzen Duos des Komponisten Lischka (Jahrgang 1942) entstanden aus der Praxis auf Anregung des Geigers Steffen Gaitzsch und des Bratschers Holger Naumann (dem „Streichduo der Dresdner Philharmonie“). Lischkas Kompositionen sind generell stark rhythmisch geprägt und wirken oft beschwingt und tänzerisch, was sich auch hier feststellen lässt. Sie sind geeignet für fortgeschrittene Schüler, ebenso aber für Profis. Besonders die jazzinteressierten Bratscher werden aufhorchen, wenn ihnen die Titel Medium-Up, Slow Ballad und Go! in die Hände fallen. Optisch solide präsentiert, sind die Noten der raffiniert gestalteten Stücke (Doppelgriffe, Triolen, wechselnde Techniken zwischen Bogen und pizzicato, swingende und gerade Notenwerte) sehr gut lesbar. Vergnügliche, anspruchsvolle Literatur.
www.hofmeister-musikverlag.com
Monika Krämer

Manfred Schmitz: Eine kleine Jazzmusik für Klavier zu 2, 3, 4 Händen, AMA Verlag, 224 Seiten, mit CD (ca. 40 Min.), 22,95 Euro

„Ein spielerischer Weg zu Swing Feeling und Improvisation gleich von Anfang an“ – das ist es, was der Verlag ankündigt und der Komponist, Autor, Pianist, Arrangeur und Pädagoge Schmitz (Jahrgang 1939) hier glaubwürdig einschlägt. Mit etwas Vorkenntnis kann man sich am sehr ausführlichen Inhaltsverzeichnis gut orientieren: Das Buch ist von Anfang an extrem praxisbetont und mit raffinierten, durchnummerierten Übungen und Stücken für zwei bis vier Hände sehr motivierend aufgebaut. Dabei geht es nicht ums Stückelernen, sondern der rote Faden, der sich hier durchzieht, ist das Verstehen.
Die Zielgruppe ist eigentlich das junge Publikum, das erfreulicherweise schon ans Improvisieren und den Jazz, an Musiktheorie, Formen und Techniken herangeführt werden soll; das Konzept ist allerdings für jeden Interessierten geeignet, der sich dem Motto „Spielen – Denken – Üben – Swingen“ hingibt. Kleines Detail am Rande: Die Spielanweisungen sind individuell auf Deutsch verfasst: „aber nicht zu hastig!“, „sehr selbstbewusst und mutig“ et cetera. Die CD vertont nicht eins zu eins die Titel des Buches, sondern verfolgt ein eigenes, ergänzendes Konzept: (die Stimme des Komponisten) hören, mit- und nachspielen, um auch hier wieder spielerisch von Anfang an in die Improvisation zu gelangen.
Für spielfreudige Leseratten, die gern mit einem umfang-, weil lehrreichen Produkt arbeiten, sehr gut geeignet.
Monika Krämer


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