Bücher für Auge und Ohr Giuseppe Pinos „Love My Jazz“ als earBOOK bei edel

Giuseppe Pino: Love My Jazz
edel classics, 120 Seiten, 90 Fotos,
4 CDs, € 30,-, ISBN 3-937406-00-X

Zugegeben, die Idee ist nicht ganz neu, man nehme nur eine der edlen Boxen von Bear Family Records als Beispiel, aber die neue Reihe earBOOKs von edel classics ist im Großen und Ganzen nichts für Sammler oder Experten, sondern kann als nettes Mitbringsel oder Geburtstagsgeschenk für jemanden fungieren, den man nicht allzu gut kennt oder der schon alles andere hat.
In den vorderen Buchdeckel von hochwertigen Fotobüchern im Großformat 28 mal 28 Zentimeter werden zum Thema passend vier CDs mit Musikstücken in extra gestanzte Vertiefungen eingelegt, beides soll einem zum sinnlichen Augen- und Ohrenschmaus gereichen. Bisher erschienen sind solche „Hörbücher“ unter anderem zu den Themen amerikanische Straßenkreuzer („American Beauties“), dazu kann man sich 50er-Jahre Hits wie „Tutti Frutti“ von Little Richard schmecken lassen, oder „Moods Of La Habana“ mit eindrucksvollen Fotos aus der kubanischen Hauptstadt von Starfotograf Robert Polidori plus eleganten Klassikern wie „Chan Chan“ oder „Dos Gardenias“.
Wer seinen Freunden oder Bekannten den Jazz näher bringen will, ohne sich den Mund fusslig reden zu wollen oder in der knapp bemessenen Freizeit musikwissenschaftliche Vorlesungen abhalten zu müssen, kann jetzt das Buch zum Thema verschenken.

Der Fotograf und Reporter Giuseppe Pino präsentiert in „Love My Jazz“ Porträts aller großen Namen, die die internationale Jazzszene seit den 60er-Jahren hervorgebracht hat. Vermeintliche Schnapp-schüsse im Konzertumfeld sind hier gut vermischt mit klug arrangierten Künstlerbildnissen: da steigt Dexter Gordon in ein Taxi, Billy Cobham posiert mit einer Pflanze, Hal Singer spielt Buddy Tate in der Gaderobe vor, von Herbie Hancock gibt’s nur die Beine zu sehen. Wunderbare Fotos, und die Musik wird mit dazu geliefert: klassische Jazzstücke, für neu zu gewinnende Fans. Einziger Wermutstropfen: ein kleiner Einführungstext zu Pinos Fotos und/oder zu seiner Person wäre informativ und abrundend gewesen.

Ursula Gaisa