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Jazzzeitung

2009/05  ::: seite 17

rezensionen

 

Inhalt 2009/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Farewell: Dieter Seelow


TITEL -
Von der Rückkehr des Stils
Wie die Mode in den Jazz ein-, aus- und wieder einzog


DOSSIER
- St. Lucia und Ungarn

Mit der Wende war alles möglich
Jazz in Ungarn – ein besonderes Erlebnis

Schirmherrschaft der Pietons
18. Jazzfestival auf St. Lucia – ein Rückblick

Berichte
Keith Jarrett in der Berliner Philharmonie // 20. Jazzfest München // Jazzorchester Regensburg mit Gaststar Efrat Alony // 33. Leipziger Jazztage // Loft Music und Gasteig GmbH starten neue Jazzreihe // 30. Jazzfestival Saalfelden


Portraits

German Jazz Trophy 2009 für Carla Bley // NU-Jazz-Reihe von ACT // Jamie Cullum // „Magnus Fra Gaarden“ // ETNA // Jazzpianist Martin Sasse // Randi Tytingvåg // Tiny Tribe


Jazz heute und Education
BMW Welt Jazz Award 2010 – ein Interview mit Frank-Peter Arndt // Martin Pfleiderer lehrt in Weimar Geschichte des Jazz und der populären Musik // Abgehört: Cannonball Adderleys Solo über „Straight, No Chaser“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

Rundum gelungen

Neue Attila-Zoller-Biografie erschienen

Heinz Protzer: Attila Zoller. Sein Leben – Seine Zeit – Seine Musik, Selbstverlag, Großburgwedel 2009, 333 Seiten, 18 € (zu beziehen über zollerbuch@prohei.de, ISBN 978-3-00-026568-6

In der neuen Biografie Attila Zollers verdichtet sich seine Persönlichkeit ohne Umschweife. Der Gitarrist, liest man, war „Wanderer zwischen den Kontinenten“, fand „erst spät für seine Musik Anerkennung und Würdigung“, war „im Zwiespalt zwischen Ignorierung und später öffentlicher Anerkennung“. Autor Heinz Protzer, der Zeitzeugen, Mistreiter und Diskografen befragt hat, war daran gelegen, eine „Biografie des Attila Zoller ohne Legendendarstellungen oder subjektive Annahmen vorzulegen,… hinzuweisen auf einen einmaligen Lebensweg“. Dies ist ihm mit seinem glänzend recherchierten Buch gelungen.

Stationen der Vita Zollers fügen sich mosaikartig zusammen, von den ersten Gigs mit dem Schulorchester über Engagements in Budapester Clubs und der Flucht 1948 nach Wien bis zum Exil in Frankfurt und New York, wo er eine Jazzschule betrieb. Attila Zoller war ein Getriebener, stets besessen von seiner Musik. „Der größte Migrant in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts“ – der Autor macht zwischen 1956 und 1998 über 50 Atlantiküberquerungen aus – war dem „Jazzsyndrom“ verfallen und prägte die Geschichte der modernen Jazz-Gitarre. Den einzigartigen Lebensweg des Gitarristen bringt Protzer immer wieder mit der Zeitgeschichte in Verbindung. Seine Synopse zur Zeit- und Musikgeschichte weist weit über eine simple Biografie hinaus, macht sie selber zu einem Dokument unserer Zeit.

Auch einer abschließenden Würdigung weicht der Autor nicht aus. Zwar beklagt er, „dass noch keine wissenschaftlichen Studien bekannt geworden sind“, „vor allem musik-analytische Untersuchungen“, wie er präzisiert, doch versucht er sich an einer, wenn auch gedrängten Rezeptionsgeschichte von Werk und Wirkung Zollers. Er nimmt Notizen aus allen Schaffensphasen des Musikers zu Hilfe, weist auf dessen erste Poll-Nennung 1953 hin sowie Erwähnungen in einschlägigen Lexika ab 1957 bis zur 2003 erschienenen Bio-Diskografie von Géza Gábor Simon. Anhand ausgewählter Zoller-Kompositionen werden weitere Bezüge zu Werk- und Lebensgeschichte hergestellt. Aussagen von anderen Autoren und Kollegen sowie eine umfassende Diskografie, die Michael Frohne verfasste („sollte zum Hören anregen, was bei Attila Zoller bei jedem Titel ein echter Genuss ist“) runden den Band ab. Die Absicht, „ein facettenreiches Portrait eines Musikers“ zu liefern, ist rundum gelungen.

Reiner Kobe

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