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        Nach einer spannenden Abschlussveranstaltung des BMW Welt Jazz Award
        2009, bei der die beiden Finalistenbands [em] und Minsarah im Auditorium
        der BMW Welt gegeneinander antraten, hießen die Sieger Michael
        Wollny, Eva Kruse und Eric Schaefer vom Trio [em]. Anfang Januar 2010
        ist es wieder soweit. Dann beginnt die zweite Ausgabe des mit insgesamt
        15.000 Euro dotierten BMW Welt Jazz Award – dieses Mal unter dem
        Motto „Voices in Jazz“. Die Jazzzeitung sprach mit BMW Vorstandsmitglied
        Frank-Peter Arndt über die neue Runde dieser außergewöhnlichen
      Initiative.  
            Jazzzeitung: Herr Arndt, welche Aufgaben hat dasjenige Vorstandsmitglied
        eines weltweit operierenden Automobilkonzerns, das sich auch für
        die Kulturprojekte einsetzt? Wie kann man sich Ihre Tätigkeit in
        diesem Bereich vorstellen? 
        Frank-Peter Arndt: Es geht vor allem darum, das Thema Kultur auf höchster
        Führungsebene zu repräsentieren und deutlich zu machen, welchen
        Stellenwert die Kultur in unserem Hause besitzt. Wenn beispielsweise
        der Preis der Nationalgalerie in Anwesenheit des Kulturstaatsministers
        vergeben wird, ist es nur folgerichtig, dass der Partner aus der Wirtschaft
        diesen Anlass mit einem entsprechenden Unternehmensvertreter würdigt.
        Dass es mir darüber hinaus aufgrund meiner persönlichen Affinität
        zu Kunst und Kultur besondere Freude bereitet, mich für diese Themen
        zu engagieren, kann kein Zufall sein. 
              Jazzzeitung: Was sind die Hauptgründe für das kulturelle Engagement
        der BMW Group? 
        Arndt: Unser Ziel ist es, den Menschen emotionale Erlebnisse
        zu ermöglichen.
        Mit unseren Produkten, aber auch mit unserem kulturellen und gesellschaftlichen
        Engagement. Die Freude und Inspiration, die wir in unserem Unternehmen
        leben, möchten wir mit anderen teilen. Und was eignet sich dazu
        besser als die Kultur in Form von Musikveranstaltungen, Ausstellungen
        oder interessanten Podiumsdiskussionen? 
              Jazzzeitung: In der BMW Welt wurden inzwischen
        Veranstaltungen unterschiedlicher Art durchgeführt – zu Themen wie Kunst und Architektur, Wissenschaft
        und Forschung, Literatur sowie Klassik und Jazz. Welche Rolle ist dem
        Jazz zugedacht bzw. welchen Platz hat er sich „erobert“? 
        Arndt: Der Jazz hat sich in der BMW Welt überaus erfolgreich etabliert
        und stößt bei unseren Gästen und Besuchern auf große
        Begeisterung. Jazz ist Kreativität, Innovation und Leidenschaft – alles
        Attribute, die wir auch mit unserer Marke verbinden. Und Jazz macht Spaß!
        Genau deshalb haben wir mit einer Reihe namhafter Partner den Award ausgeschrieben.
        Und ich denke, der Erfolg gibt uns Recht. 
              Jazzzeitung: Welche Rolle spielt der Jazz innerhalb
        des weit gefächerten
        Sponsoring-Konzepts der gesamten BMW Group? 
        Arndt: Die Förderung des Jazz besitzt in unserem Unternehmen eine
        besonders lange Tradition. Festivals in Deutschland, Polen, der Slowakei,
        Mexiko oder Südafrika wurden oder werden von uns aktiv unterstützt.
        Darüber hinaus fördern auch unsere Werke, Niederlassungen und
        Händler zahlreiche Projekte vor Ort. Jazz ist für uns keine
        musikalische Nische. Im Gegenteil: Wir wissen, dass viele Menschen, die
        unsere Automobile schätzen, diesem Genre in besonderer Weise verbunden
        sind. 
              Jazzzeitung: Sie übergaben im April 2009 den ersten BMW Welt Jazz
        Award an das Siegertrio [em]. Welchen Bezug haben Sie persönlich
        zum Jazz? 
        Arndt: Meine Familie und mich können Sie getrost als Musikfans bezeichnen.
        Unsere Leidenschaft gehört allerdings nicht nur dem Jazz. Auch klassische
        Musik, Oper und moderne Musik stehen bei unserer Freizeitgestaltung regelmäßig
        auf dem Programm. 
              Jazzzeitung: Die berühmte Inselfrage: Wenn Sie zehn CDs auf eine
        einsame Insel mitnehmen könnten, wäre auch was Jazziges dabei?
        Und wenn ja, was? 
        Arndt: Auf meinem iPod habe ich eine ganze Menge Musik
        gespeichert. Darunter natürlich auch Jazz, wie beispielsweise Miles Davis oder Ella Fitzgerald.
        Wenn ich daher meinen iPod mit auf die Insel nehmen dürfte, könnte
        ich die CDs getrost zuhause lassen.                Jazzzeitung: Für den BMW Welt Jazz Award wählten Sie die Form
        des Wettbewerbs. Warum? 
        Arndt: Wettbewerb ist ein Teil unseres Lebens. Und die
        BMW Group ist ein Unternehmen, das Freude am Leben und am Wettbewerb
        hat. Das drückt
        sich sowohl in unseren Produkten als auch in unserem gesamten Engagement
        aus. Denken Sie nur an die Themen Motorsport, Segeln oder Golf – all
        diese Formate werden im Sinne eines Wettbewerbs ausgelobt. Das steigert
        die Spannung, die Qualität und letztlich den Unterhaltungswert.
        Außerdem soll am Ende der Beste gewinnen. 
              Jazzzeitung: BMW strebt mit dem BMW Welt Jazz
        Award ein längerfristiges
        Engagement im Jazzbereich an, das sowohl regional als auch bundesweit
        ausstrahlen soll. Macht Ihnen die Weltwirtschaftskrise – von der
        zur Zeit der Konzeption des Preises ja noch keine Rede war – da
        keinen Strich durch die Rechnung? 
        Arndt: Nein. Die hervorragende Resonanz auf den ersten
        BMW Welt Jazz Award zeigt uns, dass wir mit diesem Format eine wichtige
        Lücke
        im Jazzbereich geschlossen haben. Das ist zunächst völlig unabhängig
        von wirtschaftlichen Fragen festzustellen. Grundsätzlich denke ich,
        dass ein glaubwürdiger Auftritt nur dann möglich ist, wenn
        sich ein Unternehmen langfristig und nachhaltig engagiert. Von einer
        Eventkultur mit einigen kurzen Strohfeuern halte ich persönlich
        nichts. 
              Jazzzeitung: Wie geht es anderen Kulturförderinitiativen von BMW?
        Konkret gefragt: Gibt es Sparmaßnahmen im Kulturbereich analog
        etwa zum Rückzug aus der Formel 1? 
        Arndt: Unsere Entscheidung, aus der Formel 1 auszusteigen,
        hängt
        mit der strategischen Neuausrichtung unseres Unternehmens zusammen. Die
        frei werdenden Ressourcen werden nicht etwa eingespart, sondern fließen
        gezielt in die Entwicklung neuer Antriebstechnologien sowie in Projekte
        im Bereich Nachhaltigkeit. Die Wahrnehmung unseres Unternehmens in der Öffentlichkeit
        wird sich in Zukunft verstärkt darüber definieren, ob wir verantwortungsvoll
        und nachhaltig sind in unserem Handeln. Ob wir „Corporate Citizenship“ wirklich
        leben. Deshalb werden wir auch weiterhin ein  verlässlicher und
        berechenbarer Partner im Kulturbereich bleiben.        Interview: Andreas Kolb 
      Auswahlmatineen 2010 
        24.1. Theo Bleckmann & Ben Monder Duo 
        31.1. Michael Schiefel & Carsten Daerr 
        7.2. Cécile Verny Quartet 
        21.2. Maria de Fatima 
        7.3. Alony 
        14.3. Youn Sun Nah & Ulf Wakenius Duo 
        Jeweils sonntags von 11.00 bis 13.30 Uhr im BMW Welt Doppelkegel, Eintritt
        frei, keine Sitzplatzgarantie. 
        Das Finale mit den zwei von der Jury nominierten Ensembles findet am
        17.4. um 20.00 Uhr im Auditorium der BMW Welt statt. 
        Weitere Infos: www.bmw-welt.com/jazzaward und Jazzzeitung 2-09 
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