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Jazzzeitung

2008/01  ::: seite 17

rezensionen

 

Inhalt 2008/01

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig


TITEL - Musikerschicksal
Die Geschichte des Jazztrompeters Werner Steinmälzl – Teil 1


DOSSIER
- Musikbücher
Die wilden Zwanziger
Robert Nippoldt und Hans-Jürgen Schaal und ihr opulentes Buch über New York

Jazz-Visionen aus 40 Jahren
Ein Bildband von Siggi Loch

Drei Wünsche frei
Pannonica de Koenigswinter und ihre Labour of Love

Ein kleines Meisterwerk
Der Fotograf Jimmy Katz und seine Musikerporträts


Portraits

Stéphane Grappelli, Sabine Kühlich, Gilad Atzmon, Hyperactive Kid, Soulsängerin Ledisi, Daniel Glatzel

… und mehr im Inhaltsverzeichnis

Bewegte Karriere

Klaus Schulz: Hans Koller – Bildbiografie, Album Verlag, Wien 2007, 129 Seiten

Vom „Jazz im Kollerland” war die Rede, wenn Amerikaner vom deutschen Jazz der fünfziger Jahre sprachen. So sehr prägte der Wiener Hans Koller, der 1950 über München nach Frankfurt kam, wo er nach kurzer Zeit zum führenden Musiker des modernen Jazz avancierte, die deutsche Szene. Einflüsse von Charlie Parker, Lester Young und Lee Konitz verband Koller zu einem einzigartigen Personalstil. Neben dem Schweden Lars Gullin wurde er zum eigenständigsten europäischen Stilisten der Cool-Ära und erlangte mit seinem kontrollierten, fein differenzierten Ton und melodisch wohl geformten Soli internationalen Ruhm.

Die bewegte Karriere Koller hat jetzt Klaus Schulz nachgezeichnet in einer Bild-Biografie. Der Wiener Publizist, in inniger Männerfreundschaft mit dem Protagonisten über Jahrzehnte hinweg verbunden, hatte Zugang zu vielerlei Dokumenten. Er lässt ehemalige Gefährten zu Worten kommen, auch Koller selbst äußert sich ausführlich. So entsteht ein facettenreiches Bild einer bedeutenden Epoche, als der Jazz sich zu etablieren begann.

Nach dem Studium an der Wiener Musik-Akademie 1935 bis 1939 leitete der am 12. Februar 1921 geborene Hans Koller bereits vor dem Krieg eigene Gruppen. Nach dem Krieg gründete er 1947 den Hot Club Vienna, Österreichs kompromissloseste Nachkriegsband. Kollers bewegte Karriere, die ein halbes Jahrhundert umfasst, war markiert von zahlreichen spannenden Stationen. Nach fruchtbarer Zusammenarbeit mit amerikanischen Stars in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre stieß der Wiener 1957 zur Bigband des Südwestfunks, die damals Eddie Sauter leitete. Ein Jahr später wurde das legendäre Quartett mit dem Gitarristen Attila Zoller, dem Bassisten Oscar Pettiford und dem Schlagzeuger Kennny Clarke aus der Taufe gehoben. 1960 wurde Koller, der bis 1965 noch die Workshops des NDR leitete, bester europäischer Solist beim Jazz-Festival Antibes. Die frühen Combos mit Jutta Hipp schrieben ebenso europäische Jazzgeschichte wie das Ensemble Free Sound, das anfangs der 70er-Jahre den Free Jazz ästhetisch bündelte. Mitte der 80er zog sich Hans Koller vom Jazzbetrieb zurück. Mag die erste Koller-Biografie vereinzelt Lücken zeigen, so ist ihr Bildmaterial üppig, ja sensationell. Im Anhang finden sich Hinweise auf Kollers Kompositionen, seine Workshop-Konzerte und eine Diskografie sowie eine CD.

Reiner Kobe

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