CD »Das Kondensat« mit Ullmann, Potratz und Schaefer

Eine Platte, die zu hören sehr viel Spaß macht! Eine Platte, deren Musik man zu kennen glaubt, obwohl sie nagelneu ist! Drei Musiker, die nicht ganz so berühmt sind wie die großen Berühmten des deutschen Jazz, ohne die aber die Landschaft des zeitgenössischen Jazz nahezu leer und ganz sicher dröge wäre. Ohne Potratz und ohne Schaefer wäre die Berliner – und damit auch die deutsche – Szene nicht denkbar; Projekte und Bands dieser beiden haben Spuren hinterlassen und halten die Hörer immer wieder in Atem. Mehr noch trifft dies auf einen der bedeutendsten deutschen Saxofonisten zu, auf Gebhard Ullmann, dem Jazzpreisträger Berlin 2017. Dessen Strahlkraft reicht seit vielen Jahren bis nach New York; der big apple ist ihm längst schon zweite Heimat geworden. (Von Mathias Bäumel)

Zusammen sind sie nun Das Kondensat. Trotz der übertrieben verkopften Bandbenennung – die Musik selbst ist astrein. Ein Trio mit der Kraft des Rock, mit intelligent eingesetzten Digital-Klängen, mit improvisatorischer Individualität in bester Jazzästhetik – klasse. Es ist eine herrlich frische, moderne Musik, es ist im Miteinander von mechanisch und digital erzeugten Sounds eine abenteuerliche, neue Musik, es ist mit der Expressivität der Stücke eine wilde Musik. Herrlich ruppige Rhythmen, heiße Saxofon-Schreie, wummernde Basslinien, geheimnisvoll klingende Elektronik-Sounds. Manchmal wird man wohl an das belgische Trio AKA Moon vom Anfang der Neunzigerjahre erinnert, aber Das Kondensat ist in jedem Falle viele Schritte weitergegangen, wirkt filigraner und wuchtiger gleichermaßen, wirkt bissiger, spielerischer und natürlich im Sound viel moderner. Diese Platte sei allen empfohlen, die immer wieder neugierig sind. Und sie sei den Juroren des Preises der deutschen Schallplattenkritik wärmstens ans Ohr gelegt.

»Das Kondensat«

Gebhard Ullmann, Oliver Potratz, Eric Schaefer

WhyPlayJazz (RS036)

 

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