logo.GIF (1963 Byte)

Ausgabe Oktober 1998

NEUE CDs

Gilberto Gil

O Sol De Oslo

Pau Brasil / ACT 5019-2

Autor:
Ralf Dombrowski

gill.jpg (13886 Byte)Am Anfang gab es ein Tonband. Es entsprang einer fixen Idee des Kontrabassisten Rodolfo Stroeter. Denn der fröhliche Visionär war im Frühjahr 1994 mit der brasilianischen Sängerin Marlui Miranda im Studio, um deren kultursynoptische Experimente mit indianischen Musiktraditionen zu archivieren. Gilberto Gil half der ungewöhnlichen Produktion als prominenter Gast. Die Stimmung war gut, die Band paßte wunderbar zusammen. Und so traf man sich einige Monate später in Oslo, um dort weiter aufzunehmen, diesmal mit dem Star der Música Popular Brasileira als Leiter des Projektes. Miranda, Gil, Stroeter und der Pianist Bugge Wesseltoft kannten sich bereits, der indische Perkussionist Trilok Gurtu und der Akkordeonspieler Toninho Ferragutti kamen neu dazu. Sie probten fünf Tage, begaben sich dann ins edle Rainbow Studio von Jan Eric Kongshaug. Der Aufwand hat sich gelohnt. "O Sol De Oslo" ist das mit Abstand beste, weil differenzierteste Album Gils seit Jahren. Ohne Kommerzdruck der Major Company im Rücken und ohne Schlagzeug als klangbeherrschendes Instrument konnte er sich als Sänger, Gitarrist und Komponist ungehindert entfalten. Ein Glücksfall musikkultureller Synergie.
Neue CDs: