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| Ausgabe April
1998 VIDEO JAZZ 625 Autor: Richard Wiedamann
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 "JAZZ 625" war eine
Sendereihe der BBC, die diese im April 1964 startete. Die
Firma Norbert Rücker (Postfach 14, 61382 Schmitten) nahm
eine Serie von 16 VHS-Videos (PNE VIDEO) in ihr Programm,
die von dieser Sendereihe stammen. Die Aufnahmen
entstanden in den Jahren 1964 & 1965. Humphrey
Lyttelton, mittlerweile selbst europäische Jazzlegende,
stellt die namhaftesten amerikanischen Kollegen der
damaligen Zeit vor, die mit zwei Ausnahmen (Joe Turner
und Willie The Lion Smith) dem modernen Mainstream-Sektor
zuzuordnen sind: Wes Montgomery, Art Blakey, Oscar
Peterson, Dizzy Gillespie, Thelonious Monk, Modern Jazz
Quartet, Bill Evans, Clark Terry, Ben Webster, Coleman
Hawkins und Cannonball Adderley, eine beeindruckende
Liste.Wir haben die ersten vier Videos auf den Prüfstand gestellt. Die Aufnahmesitzungen fanden in einem Studio der BBC vor Publikum statt. Die Kameraleute arbeiten mit keinerlei Mätzchen oder Tricks, die Moderation beschränkt sich auf das Notwendigste - quasi Musik pur! Die Tonqualität ist zufriedenstellend, immerhin sind die Aufnahmen über dreißig Jahre alt. Daß die Fernsehlautsprecher in der Regel nicht gerade ein Maximum erwarten lassen, wissen alte Video-Freaks ohnedies. Auch hier hört man über eine zugeschaltete HI-FI-Anlage oder gute Zusatz-Lautsprecher wesentlich mehr als die reine Fernseherwiedergabe erwarten läßt. Der Abstand zwischen Musikern und Publikum ist ziemlich groß, so kommt es nur selten zu Interaktionen, die Musiker machen oft einen etwas gehemmten Eindruck, spielen wie unter einer Art Glasglocke, trotz Publikum also wenig live, mehr Studio. Die Qualität der exzellenten Gruppen leidet unter dieser verpaßten Chance natürlich nur wenig. Die Laufzeit der Videos schwankt zwischen 26 und 44 Minuten, also nicht gerade üppig, dafür ist der Dokumentationswert natürlich ein beachtlicher. Am lockersten bewegt sich in dieser Atmosphäre der Weltklassegitarrist Wes Montgomery (PNV 1031). Er wurde ja vornehmlich durch seine Oktavtechnik bekannt. Hier ist jedoch auch deutlich zu hören, daß er darüberhinaus ein höchst wichtiger Musiker im Übergang vom Westcoast-Jazz zum Hardbop/Soul ist. Er spielt - zusammen mit Harold Mabern (p), Arthur Harper (b) und Jimmy Lovelace (d) [aufgenommen am 25.03.1965] zwei Standards und vier eigene Titel, darunter den berühmten "West Coast Blues". Gesamt-Laufzeit: 36 Minuten. PNV 1031 WES MONTGOMERY QUARTET am 25. März
1965 "Art Blakey And The Jazzmessengers" (PNV
1032) spielen am 07.03.1965 in der Besetzung Lee Morgan
(tp), John Gilmore (ts), John Hicks (p), Victor Sproles
(b) und Art Blakey (d). PNV 1032 ART BLAKEY AND THE JAZZ MESSENGERS Auch das Oscar Peterson Trio (PNV 1033) mit Oscar Peterson (p), Ray Brown (b) und Ed Thigpen macht bei diesem Auftritt am 01.04.1964 einen etwas statuarischen Eindruck. Das Programm reicht von Petersons "Hallelujah Time" über Bill Evans’ "Waltz For Debby" bis zu Franz Lehars "Dein ist mein ganzes Herz". Zu diesem Zeitpunkt ist der artistische Peterson bereits voll unterwegs, und das Video demonstriert dies überzeugend. Ein wenig habe ich in diesem Zeitraum immer den Biß der frühen Jahre vermißt, aber wer wollte angesichts solcher Souveränität schon irgendwie beckmessern? Gesamt-Laufzeit: 26 Minuten. PNV 1033 OSCAR PETERSON TRIO am 01. April 1964 Unschlagbar, auch in seinem Unterhaltungswert, nahezu immer: Dizzy Gillespie (PNV 1034). Hier tritt er am 30.11.1965 im Quintett mit James Moody (as, fl), Kenny Barron (p), Christopher Wesley White (b) und Rudy Collins (d) auf. Er moderiert das Programm in seiner unnachahmlichen Art selbst. Neben zwei eigenen Titeln werden auch solche von Moody, Jobim und Salim zu Gehör gebracht. Auch in dieser etwas sterilen Umgebung lebt diese Musik und führt zu einer - wie immer bei Gillespie - rundum erfreulichen Begegnung. Gesamt-Laufzeit: 36 Minuten. PNV 1034 DIZZY GILLESPIE QUINTET am 30.
November 1965 |
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