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Jazzzeitung

2012/02  ::: seite 7

jazzlexikom

 

Inhalt 2012/02

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazz-ABC: Alvin Queen no chaser: Der Auskenner Farewell: Abschied vom Multiinstrumentalisten Sam Rivers

TITELSTORY: Schüler der Musik
Branford Marsalis im Gespräch

GESCHICHTE -
Basies Weggefährten (4)
Mehr als „April In Paris“ – Benny Powells Posaune
Der Charme des Skizzenhaften
Eine Ehrenrettung für Duke Ellingtons Suiten

Berichte
Das Dan Tepfer Trio beim BMW Welt Jazz Award // Louis Moutin im Esslinger Jazzkeller // Zum Neuen Deutschen Jazzpreis 2012 // Preview: 41. Moers-Festival

Portraits
Monty Alexander // Bassklarinettist Ulrich Drechsler // Schlagzeuger Jens Düppe // Neues von e.s.t. // Hugo Siegmeth

Jazz heute und Education
„Jazz it!“ Germering // jazzahead! verleiht erstmals Preis für deutschen Jazzjournalismus // „Women in Jazz“ // Zur Frühjahrsarbeitsphase des Bundesjazzorchesters // Fortbildungskalender 2012 (pdf) // Abgehört: Der Song des Vizepräsidenten
Keith Jarretts Version einer alten Melodie

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Alvin Queen

* 16. August 1950 in The Bronx, New York

Alvin Queens Persönlichkeit gründe auf der Tatsache, dass er vor allem ein „comedian“ sei, „being able to see humor in almost any circumstance“, meinte Oscar Peterson. Auf die Musik übertrage er dies „by that joyful, kidlike smile that he gets when the group seems to reach a very cohesive groove. Needless to say, for those of you that have heard him play beforehand, he has a tremendous command of his instrument, along with a very creative and diversified musical cadence, speaking from the aspect of his solo work.”

Das Wichtigste an diesem inspirierenden Drummer sei allerdings seine „impeccable time”, bemerkte Peterson über seinen letzten Drummer, der im Laufe der Jahrzehnte auch mit Giganten wie – um nur einen Anfangsbuchstaben herauszugreifen – Dizzy Gillespie, Dexter Gordon und Johnny Griffin musiziert hat.
Queen wuchs in Mount Vernon auf und erlebte die Kraft von „spirit-filled music“ erstmals als Kind in der Kirche, wo er sang und Tamburin spielte.

Sein Bruder unterwies den Knaben im Trommeln und sein Vater nahm ihn jeden Samstag nach dem Friseurbesuch zu Shows im Apollo Theatre mit. Alvin Queen trat schon mit elf auf, auch als Wunderkind in der „Gretsch Drum Night“ neben Größen wie Art Blakey, Max Roach, Mel Lewis, Charlie Persip und Elvin Jones! 1963 ließ ihn sein „Entdecker“ Elvin Jones im „Birdland“ beim John Coltrane Quartet einsteigen. In dieser Zeit verdiente sich Queen, der aus einer unbegüterten Familie stammte, sein Geld hauptsächlich als Schuhputzer, hatte dabei aber gerade durch diese Arbeit auch die Gelegenheit, mit Größen wie Art Blakey, Thelonious Monk und Ben Webster in Kontakt zu kommen. Zu den ersten Erfahrungen des Teenagers als Profimusiker gehören auch Stationen bei Wild Bill Davis, Tiny Grimes, Bennie Green sowie Don Pullen, dem Begleiter der Sängerin Ruth Brown. Der Durchbruch kam, als er sich 1969 als Nachfolger Billy Cobhams dem Horace Silver Quintet anschloss, der seine Band aber bald vorübergehend auflöste. In den 70er-Jahren war er auch im Gospel-Bereich aktiv. Nach seiner Zeit bei George Benson schloss er sich 1971 dem Trompeter Charles Tolliver an, mit dem er nach Europa kam (Enja-Album „Impact, 1972).

Als er sich, zurück in den Staaten, wieder für fünf Jahre Horace Silver angeschlossen hatte, zog es ihn, nachdem er zwei Jahre in Kanada gelebt hatte, wieder nach Europa. „I didn’t want to commercialize my music to become successful,” meint Queen, „so I returned to Europe in 1977.” 1979 ließ er sich in der Schweiz nieder. Eddie „Lockjaw“ Davis, Junior Mance, Big John Patton, Horace Parlan, George Coleman und Pharoah Sanders sind nur einige der Größen mit denen Queen in den 80er Jahren aufnahm.
Viele der Platten erschienen auf einem eigenen Label, hinter dessen Namen sich sein rückwärtsgelesener Vorname verbirgt: Nilva Records, auf dem unter anderem 1984 sein Album „A Day In Holland“ erschien, auf dem auch der Trompeter Dusko Goykovich mitwirkt, mit dem er oft zusammengearbeitet hat.
In den 90er-Jahren war er regelmäßig Schlagzeugpartner für Pianisten wie Junior Mance und Kenny Drew sowie für den Saxophonisten Bennie Wallace. Queens neuere Alben, darunter „I Ain’t Looking At You“ (Enja, 2006) und „Mighty Long Way“ (Enja, 2009), an denen Terell Stafford (tp) Jesse Davis (as) mitwirkten, sind ausgezeichnete Beispiele seiner Trommelkunst: Knackiges, mitreißendes, technisch präzises, inspirierendes Drumming, das nicht durch virtuose Protzerei, sondern durch Intelligenz und Musikalität beeindruckt.

Marcus A. Woelfle

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