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Jazzzeitung

2008/05  ::: seite 19

jazz heute

 

Inhalt 2008/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig / Die Abenteuer des Werner Steinmälzl, Teil 5 / Roy Brooks / Abschied von „Little Giant“ Johnny Griffin


TITEL -
Schüler und Meister
Ein Interview mit dem Pianisten John Taylor


DOSSIER
- Diese Musik tanzt mich
Über die Lindy Hop- und Swing Dance-Welle berichtet Dietrich Schlegel

Berichte
„A European Jazz Jamboree“ // Swing Festival Elmau // Jazzopen in Stuttgart // 32. Leipziger Jazztage


Portraits

Sonny Rollins im Interview // Sheila Jordan wird 80 // Bassist Wolfgang Schmid wird 60 // Das Münchner Quintett Carte Blanche // Mo’ Blow // Helge Lien // Thilo Wolf: Big-Band-Leader mit „altmodischen“ Helden


Jazz heute und Education
BMW Welt Jazz Award 2009 // Premiere des neuen JazzOrchesters Regensburg // John Taylors Komposition „In Cologne”

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

Eine Stadt und ihre Big Band

Zur Premiere des neuen JazzOrchesters Regensburg

Bürgerschaftliches Engagement ist in Regensburg untrennbar mit Jazz verbunden. Der mitgliederstärkste Verein der Operpfälzer Regierungsstadt ist seit vielen Jahren der Regensburger Jazzclub. Jetzt erhält das musikalische Angebot der Stadt noch eine weitere jazzige Facette. Am 10. Oktober stellten in der Regensburger Volvo Niederlassung, Kulturreferent Klemens Unger, Dominik Weber, Geschäftsführer des örtlichen Autohauses Bauer, und Christian Sommerer, Bandleader und Bassposaunist, die Gründung des JazzOrchesters Regensburg (JOR) vor. Mit dieser von Sommerer gegründeten Big Band füllt die Stadt eine noch fehlende Lücke in ihrem Musikangebot. Zusammen mit dem Autohaus Bauer, Hauptsponsor des JOR, unterstützt die Stadt Regensburg Sommerers Neuling, der sich aus einer Reihe von Spitzenmusikern zusammensetzt, darunter der Lead Trompeter Tobias Weidinger, der Pianist Michael Wollny, der Bassist Henning Sieverts sowie als musikalischer Leiter der amerikanische Arrangeur und Komponist Edward Partyka.

Das Jazzorchester Regensburg spielt viermal pro Saison im Rahmen der Volvo Big Band Night im Jazzclub Leerer Beutel. Auf einer Pressekonferenz stellten die Initiatoren das neue städtische Jazzorchester vor (v.l.n.r.): Winnie Freisleben (Jazzclub Regensburg), Klemens Unger (Kulturreferent Regensburg), Christian Sommerer (Leiter und Koordinator), Dominik Weber (Geschäftsführer Autohaus Bauer) und Andreas Kolb (jazzzeitung). Foto: Veronika Meindl

Bild vergrößernDas Jazzorchester Regensburg spielt viermal pro Saison im Rahmen der Volvo Big Band Night im Jazzclub Leerer Beutel. Auf einer Pressekonferenz stellten die Initiatoren das neue städtische Jazzorchester vor (v.l.n.r.): Winnie Freisleben (Jazzclub Regensburg), Klemens Unger (Kulturreferent Regensburg), Christian Sommerer (Leiter und Koordinator), Dominik Weber (Geschäftsführer Autohaus Bauer) und Andreas Kolb (jazzzeitung). Foto: Veronika Meindl

Begonnen hatte alles beim Konzert der All Star Big Band zum 20-jährigen Jubiläum des Jazzclubs Regensburg im September 2007. Damals überzeugten Sommerer und seine Jubiläums-Bandkollegen das Publikum einschließlich Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Ihr Auftritt „hat uns vom Hocker gerissen“, erinnert sich Kulturreferent Unger und Sommerer nutzte damals die Gunst der Stunde, um auf „unverschämte“ Art und Weise, wie er selbst augenzwinkernd sagt, „die Herren von der Stadt“ und die Öffentlichkeit mit seinem Vorhaben zu konfrontieren.

Winnie Freisleben und Bernadette Gölzhäuser entwickelten die Idee mit Christian Sommerer weiter, sie sahen darin eine Chance, die Jazzstadt Regensburg auf nationaler Ebene ins Licht der Jazzöffentlichkeit zu rücken. Als sie die Idee Dominik Weber vom Autohaus Bauer vorstellten, rannten sie damit offene Türen ein.

Weitere Partner des JOR sind der Jazzclub Regensburg, die Agentur shine und der ConBrio Verlag, die Mitantragsteller bei der Initiative Musik der Bundesregierung sind, von deren Seite man sich noch weitere Unterstützung erhofft.

Was aus Sommerers Impuls geworden ist, kann man am 26. Dezember im Jazzclub Leerer Beutel in Regensburg begutachten. Dann wird das JOR sein zweites Konzert der neuen Reihe „Volvo Big Band Night“ präsentieren, die zukünftig viermal pro Saison stattfinden wird. Es wird sein Publikum mit modernen Stücken aus den letzten vier Jahrzehnten Jazzgeschichte überraschen.

Veronika Meindl

Im Anschluss ein Interview mit Dominik Weber, Geschäftsführer vom Volvo Autohaus Bauer, anlässlich der Gründung des JOR

jazzzeitung: Sie sind Jazzliebhaber und waren früher selbst als Jazzpianist im Amateurbereich aktiv. Was war ihre Motivation für die Etablierung der Volvo Jazz Night und das Sponsoring des Jazzorchesters Regensburg?

Dominik Weber: Es gibt zwei Beweggründe. Der erste betrifft mich persönlich, denn ich liebe seit jeher diese Musik. Zweitens passt es eben einfach zu uns. Meiner Ansicht nach werden sowohl die Jazzmusik als auQch die Marke Volvo völlig unterschätzt, obwohl bei beiden viel mehr Qualität und Anspruch dahinter steht als es gemeinhin bekannt ist. Wie breitgefächert der Jazz ist und wie viel Harmonie und Eingängigkeit auch oft dabei ist, wissen die wenigsten. Genau so verhält es sich mit unseren Autos. Es heißt, wir hätten große, eckige, sichere Autos und was wir an kleinen und umweltinnovativen Dingen, an Fahrspaß, Design und Varianten haben, weiß auch keiner. Da gibt es sehr viel Verwandtschaft. Wenn man Jazzkonzerte besucht, sieht man bei weitem mehr Volvofahrer als im Bundesdurchschnitt. Es passt einfach. Es sind auf beiden Seiten Individualisten, Akademiker, Schöngeister.

jazzzeitung: Sie haben ein großes Budget für diese Initiative Verfügung gestellt. Das JOR ist nun also der Schwerpunkt des Unternehmens im kulturellen Bereich. Oder gibt es noch andere Projekte?
Weber: Wir machen nun schon zum dritten Mal die Regensburger Aids-Tanzgala. Außerdem gibt es noch Initiativen im kleinen Bereich. Die Lage der Autoindus- trie ist zur Zeit nicht sehr lustig und daher muss ich das sehr gezielt aussuchen. Ausschließlich Anzeigen in Zeitungen zu schalten, wie es früher der Fall war, kostet das gleiche wie gezieltes Sponsoring, bringt heute aber gar nichts mehr, denn die Menschen sind so übersättigt, dass sie das gar nicht mehr wahrnehmen. Deswegen finde ich eine zielgruppenspezifische oder eine sehr dezidierte, dafür aber auch vernünftige Förderung erheblich besser.

jazzzeitung: Was ist ihr persönlicher Musikgeschmack?
Weber: Ich mag die neuen Skandinavierinnen sehr gern, zum Beispiel Silje Nergaard. Ich liebe Till Brönner, weil ich finde, dass er für einen Deutschen sehr viel Feeling in seiner Musik hat, auch wenn Sie teilweise Unterhaltungsmusik ist. Mir gefällt sehr gut, wie er Harmonien auflöst. Ich mag die alten Mainstream Künstler, Oscar Peterson, Joe Pass und
Niels-Henning Ørsted Pedersen. Auch Johnny Griffin habe ich sehr gerne gehört und war auch auf vielen seiner Konzerte.

Interview: Veronika Meindl

Konzerttermine: 26.12 2008 (40 Jahre Big Band Musik – von den Sechzigern bis heute), 15.2.2009 (neue Stücke junger Komponisten), 13. 4 2009 (Hommage an Duke Ellington).

Unter www.nmz.de finden Sie einen Report von der Probenarbeit des JOR.


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