Die Frische der spontanen Begegnung beim Winterjazz im Kölner Stadtgarten

„Wenn man Festivals komponiert, dann ist es ganz wichtig, den jeweiligen Abend ganz zu überdenken“ beschrieb der Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli das Qualitätsmerkmal für ein gutes Live-Erlebnis. Als er vor einigen Jahren eingeladen worden war, etwas zusammen mit der „unfassbar innovativen eigenständigen Kölner Szene zu machen, hatte er sofort einen Sound im Kopf. Heraus kam ein entsprechend perkussiver Festivalauftakt – zusammen mit seinem Landsmann Dominik Mahnig und dem Kölner Schlagzeuger Fabian Arends. Alle drei vereinten sich zum Über-Instrument, entwickeln orchestrale nuancierte Spannungsbögen im kollektiven Prozess – weit über jede Rolle des  „Time-Keepings“ hinaus. Ausgerechnet zur zehnten Festivalausgabe war alles anders: Der Winterjazz in Köln, der sonst ein buntes Laufpublikum zur spontanen Begegnung mit musikalischer Vielfalt animiert, funktionierte unter den herrschenden Bedingungen leider nicht. Dafür war auf der Bühne des world wide web zwei Abende lang spontane Begegnung angesagt. Diesmal zwischen vielen MusikerInnen aus Köln und der ganzen europäischen Szene – in vielen, meist nur für diesen Abend zusammengestellten Bands. Im Stadtgarten herrscht Arbeitsatmosphäre: Kameras und sonstiges Equipment füllen den Raum, Tontechniker und Kameraleute mit Masken sind in ihre Arbeit vertieft. Deutlich vernehmbar rauschen die Luftreinhaltungsgeräte, …

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Winterjazz im Jahr 2014. Foto: Hufner

Tipp: ZEHN – winterjazz Köln 2021 am 8. und 9. Januar 2021

„winterjazz“ wurde von Angelika Niescier ins Leben gerufen und seit Januar 2012 als Musikfest in, aus, von und für Köln gefeiert – für Aficionados, Neugierige, treues und neues Publikum, von und für Kölner Musikerinnen und Musiker. Seitdem sind wir immer wieder von der Resonanz überwältigt, von Massen der Zuhörenden, die jedes Jahr in bester Laune in langen Schlangen gewartet, zugehört, applaudiert, miteinander geredet, gelacht, mit uns den Jahresanfang und die Musik gefeiert haben. Anfang 2021 ist noch vieles anders, gerade deswegen machen wir es ganz besonders: 10 Gäste aus europäischen Nachbarländern und quer aus der Republik sind für den 8. und 9. Januar eingeladen, ihre Musik mitzubringen und mit Kölner Musiker*innen im Livestream zu performen: Lucia Cadotsch, Jozef Dumoulin, Robert Lucaciu, Emilene Wopana Mudimu/Melane, Lucas Niggli, Mariá Portugal, Jelena Kuljić, Otis Sandsjö, Ignaz Schick und Gina Schwarz werden mit ihren Bands live aus dem Kölner Stadtgarten zu hören und sehen sein. Der Stream startet an beiden Tagen um 20:04 Uhr und kann über www.stadtgarten.de verfolgt werden. Tipp: Am Donnerstag, den 07.01. strahlt WDR 3 eine winterjazz-Sondersendung aus, zu der Gründerin Angelika Niescier für ein Live-Interview eingeladen ist. Die Sendung …

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+++ News: +++ Altin Gün im Jazzhaus Freiburg +++ Peter Ehwald mit „Le Septuor De Grand Matin“ auf Tour +++

Altin Gün: Eine junge Mischung bringt den Orient nach Freiburg Am Mittwoch, den 3. April 2013 kommt die Gruppe „Altin Gün“ ins Jazzhaus nach Freiburg. Altin Gün vermengt traditionelle türkische Volksmusik mit Synthie-Sounds und vervollständigt das Ganze mit unerwarteten Breaks und ausdrucksstarken Gitarrenriffs. Was dabei herauskommt, ist eine brisante und vielseitige Mischung aus Funk, psychedelischem Rock und orientalischer Musik. „On“, das Debütalbum der Band, deren Name auf Deutsch „Goldener Tag“ bedeutet, wurde im Frühjahr 2018 auf dem Genfer Label Bongo Joe veröffentlicht, welches dafür bekannt ist, unkonventionelle  Musik aus dem Untergrund aufzuspüren. www.jazzhaus.de   Peter Ehwald & „Le Septuor de Grand Matin“ Saxophonist  und Komponist  Peter Ehwald schrieb seine Musik für sein Album „Le Septuor de Grand Matin“  mit der Unterstützung seiner sechs Mitmusiker Almut Kühne, Richard Koch, John Schröder, Stefan Schultze, Kathrin Pechlof und Matthias Akeo Nowak. Ehwald arbeitete intensiv mit methodischen, aus dem sich  entwickelten. Pendelnd zwischen dem Jazz von „Wee Small Hours Of The Morning“ und Schönbergs Variationsprinzip entwickelte Ehwald neun Musikstücke in verschiedenen Variationen. Der Zuhörer soll in einen traumgleichen Zustand der Ruhe und puren Gelassenheit eintauchen können. Man findet Elemente aus …

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Winterjazz – Südtirol Jazzfestival stellt im Dezember junge Bands vor

Ein „kleines“ Jazzfestival – mitten im Winter: Am 19. und 20. Dezember lädt das Südtirol Jazzfestival im Sudwerk des Batzenhäusl in Bozen zum ersten Mal zu Winterjazz ein. Auf dem Gabentisch liegen – nur wenige Tage vor dem Weihnachtsfest – junge Bands, die in der EUREGIO Jazzwerkstatt entstanden sind, das EUREGIO Collective selbst und spannende Gruppen von Werkstattmitgliedern. Im Januar 2017 eröffnete das Südtirol Jazzfestival die EUREGIO Jazzwerkstatt, um jungen Musikern und Musikerinnen aus Südtirol, Tirol und dem Trentino die Gelegenheit zu geben, gemeinsam mit Gästen aus dem In- und Ausland innovative Projekte zu entwickeln. Seitdem ist das EUREGIO Collective in der Schweiz, in Österreich und in Italien aufgetreten. So gastierte das sprach- und grenzüberschreitende Ensemble in den Jazzwerkstätten in Graz und Bern. Zudem wurden die Ergebnisse der Werkstattarbeit 2017 und 2018 im Rahmen des Südtirol Jazzfestivals in unterschiedlichen Besetzungen an mehreren Aufführungsorten vorgestellt. Bei Winterjazz spielt diese buntgemischte Jazz-Crew in Bozen Kompositionen und Arrangements des südafrikanischen Bassisten Carlo Mombelli. Der visionäre Avantgarde-Musiker und „Brückenbauer“, der für dieses Konzert nach Südtirol reist und im Sudwerk sowohl als Dirigent wie auch Solist auftritt, besticht „mit dem …

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Jazz im Radio

Die Jazz-Radio-Woche vom 10.10. bis 15.10.2017

Ein subjektiver Blick in die Jazzwoche im Radio. Schwerpunkt ist selbstverständlich Thelonious Monks 100. Geburtstag. Weiters gibt es zum Beispiel: Michel Camilo & Tomatito, Babette Michel, Porträt der Saxofonistin und Komponistin Angelika Niescier, Emile Parisien Quartet und das Trio Idioma, John Patitucci, Pianoduo Iana mit Christine Wodrascka und Betty Hovette, Christian Sands, Deutsches Jazzfestival Frankfurt 2016, Die Kunst des Trompeters Lester Bowie, Nik Bärtsch’s Ronin & hr-Bigband, cond. & arr. by Jim McNeely, Jazzfest Berlin 2016. Alle Angaben ohne Gewähr.

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NEWS +++ Thilo Wolf im BR +++ Norah Jones kommt nach Deutschland +++ Kölner Winterjazz +++ Winter Nachtigall auf Burg Frankenberg +++

+++ Der BR zeigt im Dezember und Januar Jazz mit Thilo Wolf +++ Der Pianist, Komponist, Arrangeur, Label-Inhaber und vieles mehr, Thilo Wolf, ist im Dezember und Januar mit seinen Freunden, Kollegen und Begleitern mehrfach im Fernsehprogramm des BRs zu sehen:  Am 20. Dezember um 17:30 Uhr spielt er live Piano in der Abendschau aus München mit Johanna Iser (Voc), Béatrice Kahl (Org), Christian Diener (Bs) und Paul Höchstädter (Dr). In der Silvesternacht um 0:55 Uhr als „Thilo Wolf & Friends – A Clash Of Culture On Stage“ bringt er Max Mutzke, Joan Faulkner, Carlos Reisch, Elke Wollmann & Béatrice Kahl, Elisen Quartett, Charly Antolini, Hermann Skibbe und ROCK THE BIG BAND mit. Und um 1:40 Uhr gibt es „Music For Lovers“ mit den Nürnberger Symphoniker und Johanna Iser (Voc), David Tobin (Voc) und Norbert Nagel (Cl, Sax) als Gäste. Am 20. Januar untermahlt die „Thilo Wolf Groove Selection“ die Verleihung des Bayerischen Filmpreises live ab 17:30 Uhr. +++ Norah Jones macht Halt auf deutschen Bühnen +++ Die US-amerikanische Soul- und Jazz-Sängerin, Pianistin, Songwriterin, Schauspielerin und mehrfache Grammy-Preisträgerin Norah Jones kommt im Juli für drei …

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Der fünfte Kölner „Winterjazz“ – Ein Jubiläum

Von Dietrich Schlegel – Rechtfertigen fünf Jahre schon die stolze Selbstbelobigung „Jubiläum“? Im Falle des Kölner Festivals „Winterjazz“, das sein Programmheft mit dieser Headline schmückt, ist diese Frage uneingeschränkt zu bejahen. Denn über einen solch langen Zeitraum die jeweils erste Jazz-Großveranstaltung des neuen Jahres auf gleich hohem Niveau zu halten und ein nach hunderten zählendes Publikum zu erreichen, ist schon eine beachtliche Leistung. Das ist vor allem der quirligen Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin Angelika Niescier zu verdanken. Sie ist häufig in der New Yorker Jazzszene aktiv. Vom dortigen Winterjazzfest, das in diesem Jahr fast parallel zum zwölften Mal stattfand, war sie so beeindruckt, dass sie 2012 die Initiative zur Gründung eines ähnlichen Festivals in ihrer Heimatstadt ergriff und auch gleich die künstlerische Leitung übernahm. Auch in diesem Jahr war ihr wieder ein Programm mit 50 Musikerinnen und Musikern für 19 Konzerte auf fünf Bühnen gelungen. Und wieder war die ganze Bandbreite von modernem Mainstream bis zur experimentellen Grenzüberschreitung vertreten. Den Mittelpunkt des Konzertgeschehens bildete wie gewohnt der Kölner Stadtgarten mit seinen drei Bühnen. Zwei weitere Spielstätten befanden sich in zwei Lokalen quer über die …

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WINTERJAZZ Köln 2016 – das Jubiläum

Am Freitag, den 8. Januar 2016 findet zum 5. Mal das Festival Winterjazz in Köln statt,  Einlass 18:30 Uhr, der Eintritt ist frei! – Zum fünften Mal kommen Kölner Musikerinnen, Musiker und Publikum zusammen, um die ganz große Jazzfete am Anfang des Jahres zu feiern. Längst hat sich WINTERJAZZ in die Herzen des Publikums gespielt. Der Termin am Anfang des Jahres ist ein Spektakel, das weit über die Stadt Köln und die Region hinaus glänzt, überrascht, erstaunt und inspiriert. 50 Musikerinnen und Musiker locken zu insgesamt 19 Konzerten auf fünf Bühnen, die alle fußläufig zu erreichen sind. Der „Stadtgarten“ bildet mit seinen drei Bühnen im Konzertsaal, „Studio 672“ und Café-Restaurant weiterhin das Rückgrat des Festes. Hinzu kommen die etwas intimeren Bühnen des „Zimmermann´s“ und der „Umleitung“ auf der gegenüberliegenden Seite der Venloer Straße. Mit diesem Musikfeuerwerk wird erneut hör- und sichtbar, wie vielfältig und vital der Jazz in Köln lebt und gelebt wird, und wie viel es im folgenden Jahr auf den unterschiedlichen (Jazz)Bühnen Kölns immer wieder zu entdecken gibt. Angelika Niescier, Künstlerische Leitung KÜNSTLER 2016 (in alphabetischer Reihenfolge) Arnie Bolden                                                                                   Michael Schiefel / Klaus Mages Däubler …

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Kölner „Winterjazz“ – zum Vierten

Von Dietrich Schlegel – Auch wenn Angelika Niescier, preisgekrönte Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin, viel international unterwegs ist, bleibt sie ihrer – auch musikalischen – Heimatstadt Köln doch eng verbunden. Und es scheint ihr Ehrgeiz zu sein, diese Nähe nicht nur durch eigene Konzerte zu beweisen, sondern auch durch den von ihr initiierten und durch ihr weitverzweigtes Netzwerk auf hohem Niveau besetzten „Winterjazz“ – nun schon zum vierten Mal der Auftakt zur Kölner Jazz-Saison. Am 9. Januar wurden die auf einen langen Abend konzentrierten Auftritte der rund 60 Musiker in 20 Formationen auf fünf Bühnen wieder zu einem Highlight des Kultur- und Musiklebens der rheinischen Metropole, der neben Berlin wohl vitalsten Jazzmetropole Deutschlands. Aus der Stadtkasse gab es denn auch erneut einen gehörigen Zuschuss, ebenso vom Land NRW. Der Eintritt war wiederum frei. Darauf legt Angelika Niescier auch großen Wert, denn sie möchte neben den Jazzfans auch junge Leute ansprechen, die unter dem Eindruck der geballten Jazz-Ladung sich neben ihren Pop-Vorlieben vielleicht auch dem Jazz zuwenden könnten. So war der Andrang des überwiegend jungen Publikums wiederum gewaltig und wuchs schnell zur drangvollen Enge an. Viele blieben …

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