Start einer grandiosen CD Serie: Live at Fabrik

(Fotos, auch Beitragsbild: Thomas J. Krebs) Vor ein paar Jahren startete das Jazzline Label bereits eine CD Reihe „At Onkel Pö’s Carnegie Hall / Hamburg“ mit Livemitschnitten von Chet Baker, Dizzy Gillespie, Dave Liebman oder den Brecker Brothers, die der NDR seinerzeit aufgenommen hat. Nun ist der Startschuss für „Live at Fabrik“ gefallen. Vor allem in den achtziger und neunziger Jahren war die Hamburger FABRIK, neben unzähliger Rockkonzerte und vielfältigen bunten Veranstaltungen, eine Location für hochkarätige Jazzkonzerte, auch außerhalb des jährlich stattfindenden Jazzfestivals. So gaben sich hier Miles Davis, Sun Ra, George Adams, Sonny Rollins, John Scofield und viele weitere Jazzgrößen die Klinke in die Hand. Legenden des Jazz: Freddie Hubbard und McCoy Tyner Den Auftakt der „Live at Fabrik“ Serie bestreiten zwei absolute Jazzlegenden: der Trompeter Freddie Hubbard zusammen mit McCoy Tyner, Avery Sharp am Bass und Schlagzeuger Louis Hayes, die in der Hamburger Fabrik am 18. Juni 1986 ein fulminantes Konzert gaben. Der NDR, unter der Leitung von Michael Naura, war bei dieser Sternstunde mit seinem Sendewagen mal wieder vor Ort und nahm das Konzert auf. Die Musiker, allesamt in Topform, spielten abgesehen …

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Jacob Karlzon Trio beim BMW Welt Jazz Award

Der 2010 in seiner Heimat Schweden als Jazz-Musiker des Jahres ausgezeichnete Pianist Jacob Karlzon macht schon immer Musik für den inneren Film. In der BMW Welt spielte er zusamen mit  Morten Ramsbøl am Bass und Rasmus Kihlberg am Schlagzeug am 22. März das 2. Konzert des diesjährigen BMW Welt Jazz Awards mit 5 weiteren Teilnehmerbands. Den Zuhörern im Doppelkegel präsentierte Karlzon keine Kurzfilme, sondern großes Kino: Er hängte die Stücke übergangslos aneinander und ließ derart eine ausladende Jazzsuite entstehen, die mittels stupender Technik und tiefer Empfindung seinerseits bei den Zuhörern große Emotionen weckte. Ungebremste schwedische Spielfreude konnte Thomas J. Krebs auf seinen Schwarzweiß-Bildern festhalten.                               Weiter mit dem Wettbewerb geht es am 5. April 2022: Da spielt die israelische Pianistin Anat Fort mit ihrem Trio. Die Pianistin Fort gehört zu der Riege israelischer, in New York groß gewordener Musiker, die den aktuellen Jazz wesentlich mitprägen. Sie selbst lebt inzwischen wieder in Israel, was ihrer weltweiten Beachtung keinen Abbruch getan hat. Seit über 20 Jahren spielt sie mit dem Bassisten Gary Wang …

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+++ Jazzstudie 2022: Online-Befragung von Jazzmusiker*innen ab 10.03. +++ Jazzfest Rottweil: Neue Programmhighlights +++

Online-Befragung zur Jazzstudie 2022 der Deutschen Jazzunion Die Deutsche Jazzunionstellt die Lebens- und Arbeitssituation von Jazzmusikerinnen erneut auf den Prüfstand. Dazu ist am 10.03.2022 die großangelegte Online-Befragung gestartet. SIe richtet sich an alle professionellen Jazzmusikerinnen und -pädagog*innen, die schwerpunktmäßig in Deutschland tätig sind. Es sollen Veränderungen der sozioökonimischen Lage seit der Jazzstudie 2016 und berufspraktische Aspekte untersucht werden. Außerdem liegt der Fokus auf den konkreten Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie auf Vielfalt und Teilhabe innerhalb der Jazzszene. Durchgeführt wird das Forschungsprojekt von der Deutschen Jazzunion in Kooperation mit dem Jazzinstitut Darmstadt sowie der Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen. Die Veröffentlichung ist im Sommer/Herbst 2022 vorgesehen. Weitere Informationen und Teilnahme an der Studie unter: www.jazzstudie.de   Neue Programmhighlights beim Jazzfest Rottweil 2022 Das 34. Jazzfest Rottweil findet vom 30.04. bis 21.05. statt. Der Vorverkauf für Konzerte mit bereits bekannt gewordenen Acts war bereits gestartet. Unter ihnen sind Thomas Quasthoff&Band, Jasmin Tabatabai, Web Web feat. Max Herre, Roberto Di Gioia und Helge Schneider. Nun sind weitere Künstler bekannt geworden, die das Programm erweitern. Unter ihnen finden sich bekannte Namen wie der des Jazz-Rock Ensembles Colosseum, das im Rahmen …

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Bastian Jütte Quartett mit neuem Album: THE CURE

Mit der gerade erschienenen Aufnahme „The Cure“ folgt, nach dem vielbeachteten 2016 veröffentlichten Debut „Happiness Is Overrated“, nun ein würdiges Nachfolgealbum des Bastian Jütte Quartetts. Aufgenommen wurde „The CURE“ ungefähr eine Woche vor dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Wie sich alles weiter entwickeln sollte war damals nicht absehbar, und so ist der Titel Programm. Die ausschließlich aus der Feder von Bastian Jütte stammenden zehn Kompositionen sind Balsam für musikalische Entbehrungen, die wir alle in diesen Zeiten haben hinnehmen müssen. Die Musik auf dem Album ist extrem pointiert, zum Teil herrlich vertrackt und erfrischend gespielt. Bastian Jütte als Bandleader hat zusammen mit seinen Kollegen ein bewährtes, ungemein starkes Quartett auf die Beine gestellt. Mit von der Partie Pianist Rainer Böhm, der mit vielschichtigen Improvisationen begeistert, Henning Sieverts am Bass, groovend wie abwechslungsreich und last not least Florian Trübsbach, der mit traumwandlerischem Spiel am Saxophon Akzente setzt. Man merkt von Anfang bis Ende der Aufnahme, dass hier vier gute Bekannte/Freunde zugange sind, die sich seit Jahren kennen und nicht nur an den Instrumenten gut verstehen. Das Ergebnis ist absolut hörenswert! Der relaxt beginnende Opener „Post City“ …

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Das Gilad Hekselman Trio zu Gast im Jazzclub Unterfahrt

Was für ein Abend! Endlich wieder richtig Stimmung mit einer internationalen Band im ausverkauften Club. Ausverkauft, das heißt zurzeit gut hundert Besucher, zwar mit Masken am Platz, aber nichtsdestotrotz ausgelassen, gespannt und guter Laune. Das Gilad Hekselman Trio spielte am vergangenen Dienstag im Jazzclub Unterfahrt. Kaum ein anderer Gitarrist hat in der letzten Zeit so viel Aufsehen erregt. Im 2017er Critics Poll des Jazzmagazins Down Beat belegte er den ersten Platz unter den Rising Stars, und seitdem ist viel passiert. Anklänge an Pat Metheny oder John Scofield sind offensichtlich, allerdings mit einer komplett eigenständigen, sehr melodiebetonten, Spielweise. Dazu glänzt Hekselman weniger durch Schnelligkeit oder Saitenakrobatik, sondern spielt zielstrebig, mit klarem Ton. Mit von der Partie an dem Abend Petros Klampanis am Bass und der wunderbare Schlagzeuger Amir Bresler. Bereits beim ersten Stück „Long Way From“ sprang der Funke auf das Publikum über, und im Laufe des Abends zündete Hekselman an der Gitarre ein Feuerwerk nach dem anderen: „The Headrocker“ oder das John Scofield gewidmete „Scoville“ gingen in die Vollen. Dazwischen immer mal wieder ruhigere Töne, ein paar Kompositionen aus seinem demnächst erscheinendem Album „Far Star“, …

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Weihnachtliches im Quadro-Nuevo-Gewand: Konzertabend in der Kulturwerkstatt Olching

Pünktlich am Abend vor dem ersten Advent fand im Gretl-Bauer-Saal der Olchinger KOM Quadro Nuevos Weihnachtskonzert mit gleich zwei umjubelten Auftritten statt. Zusammen mit Mulo Francel, Andreas Hinterseher und D.D. Lowka war diesmal der Gitarrist Philipp Schiepek mit von der Partie. Die Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach (KOM) wurde 1877 errichtet, war ursprünglich ein Ökonomiegebäude des WMF Gründers Daniel Straub und steht seit 1994 unter Denkmalschutz. Nach einer fachgerechten Renovierung wurde der Bau 2004 seiner neuen Bestimmung als Kulturraum für Veranstaltungen unter städtischer Leitung übergeben und ist seitdem ein hochkarätiger Treffpunkt für ein abwechslungsreiches, kulturelles Programm im Landkreis. Die Akustik des Konzertsaals ist einzigartig und begeistert immer wieder Musiker wie Publikum. Inspirierende Musik „ohne Zuckerguss“ Ein Weihnachtskonzert mit Quadro Nuevo steht als Garant für einen inspirierten Abend mit abwechslungsreicher Musik ohne Zuckerguss, dafür mit mitreißenden Rhythmen, klassischem Liedgut, Gefühl und persönlichen Kompositionen. Da wechselt sich das traditionelle Adventslied aus dem Eichsfeld „Maria durch ein‘ Dornwald ging“ ab mit dem mediterranen „Sambadi Didi“. Auf „O little town of Bethlehem“ folgt das bewegende „Ada’s Song“, ein Stück aus der Feder von Mulo Francel, gewidmet einer mutigen wie starken …

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Internationale Jazzfestival EBE-JAZZ – der Pandemie getrotzt

Alle (zwei) Jahre wieder das internationale Jazzfestival EBE-JAZZ, seit 2015! Glücklicherweise ist dieser Plan, Pandemie hin und her, auch diesmal wieder aufgegangen. Auch wenn nach der ersten Terminplanung für EBE-JAZZ 21, im November 2019, dann im Frühjahr 2021, als man begann das konkrete Festivalprogramm zu planen, noch nicht wusste wie sich pandemietechnisch alles entwickelt und vor allem wen man im Herbst verbindlich einladen kann. Einzige Festival-Beschränkung dieses Jahr war, dass die Veranstaltungsorte Corona-bedingt nur zur Hälfte gefüllt werden durften. Dafür konnte man die Konzerte aber auch ohne Maske genießen! EBE-JAZZ 21, das waren rein zahlentechnisch betrachtet auf 9 Tage verteilt 16 Veranstaltungen in 7 Locations, mit 8 Konzerten, einer festivalbegleitenden Ausstellung, einer Lesung, zwei Kinofilmen, Musik-Workshops und Jam-Sessions … alles was das Herz eines Jazzer höher schlagen lässt! Zu Eröffnung des diesjährigen EBE-JAZZ gab sich als Special Guest bei „Line for Ladies“ die mittlerweile 92-jährige Grande Dame des Bebop die Ehre. Nach diesem gelungenen Festivalstart folgte am Abend darauf Mario Biondi mit seinem aktuellen Programm „Dare“, gefolgt vom Michel Benita Quartett, dem Daniel Humair Trio plus Emil Spángy, sowie einer Enja Label Night mit dem …

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+++ news +++ EBE-JAZZ is back! +++ “Insight Out”: Digitale Akademie der Deutschen Jazzunion startet +++ Gypsy Jazz Tage München 2021 +++

+++ EBE-JAZZ is back! +++ (Pressemitteilung) Nachdem Live-Kultur so lange nicht möglich war, läuft nun als Comeback der Kultursommer – und für eine Fortsetzung im Herbst ist bereits gesorgt: EBE-JAZZ is back! Vom 8. bis 17. Oktober 2021 geht das internationale Jazzfestival in Ebersberg und Grafing in seine vierte Runde! Zehn aufregende Festival-Tage fordern Kultur- und Musikfreunde jeglicher Couleur auf, sich auf Jazz in allen Schattierungen einzulassen. Zu erleben sind hochkarätige Konzerte und zahlreiche weitere Veranstaltungsformate, wie die 50(!) Jahre Jubiläums-Party von ENJA-Records, dem renommierten Münchner Plattenlabel für Musik-Enthusiasten, sowie Matineen, ein Workshop, ein Jazz-Talk, zwei Jazz-Filme, eine Ausstellung, eine Konzert-Lesung und natürlich wieder „Jazz for Kids“. Der musikalische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr – nicht zuletzt pandemiebedingt – auf europäischen Spitzen-Musikern, die in sechs stimmungsvollen Locations für Vokales, Instrumentales, Arrangiertes und Improvisiertes sorgen. Jam Sessions eingeplant Jam-Sessions sind ebenso eingeplant, werden aber letztlich von den im Herbst geltenden Corona-Bestimmungen abhängen. Selbstverständlich werden alle Veranstaltungen unter strikter Einhaltung der behördlichen Corona-Regelungen und spezifischen Hygienemaßnahmen stattfinden. Um das in diesem Jahr besonders herausfordernde planerische Umfeld für die Ehrenamtlichen der IG EBE-JAZZ auch finanziell stemmen zu können, …

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Dream Team Trio: Julian Hesse mit der CD „Troubleshooter“

Der Trompeter Julian Hesse präsentiert auf seiner CD „Troubleshooter“ (HGBS Blue 20205) im Trio mit Peter Cudek und Sebastian Wolfgruber ungemein spannende Musik. Eine erste „Premiere“ dieser Formation, mit einem Vorgeschmack auf das nun veröffentlichte Album, fand letztes Jahr Anfang Dezember, corona-bedingt als Stream-Konzert, im Jazzclub Unterfahrt statt. Mit seinem Trio stellt Julian Hesse gekonnt unter Beweis, was man in einer Besetzung ohne klassisches Harmonieinstrument mit Bass, Schlagzeug und Trompete, respektive Flügelhorn, alles anstellen kann. Hesse ist auf seinem Instrument seit jeher ein großartiger Geschichtenerzähler und in verschiedensten Metiers unterwegs. Naheliegend also etwas auszuprobieren, was musikalisch nicht gerade alltäglich ist. Seine Mitstreiter hat Hesse mit Bedacht gewählt: Sowohl der slowakische Bassist Peter Cudek, als auch Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber sind ausgewiesene Experten, wenn es um Trioformationen geht. Mit Verve und Feingefühl erforschen die drei Musiker ihr Zusammenspiel, loten von Anfang bis zum Ende gleichermaßen harmonische wie improvisatorische Grenzen aus und präsentieren damit großartigen, hardbop-orientierten Jazz. Der Name des Albums „Troubleshooter“ ist dabei Programm: Sowohl Hesse, als auch Cudek und Wolfgruber finden im richtigen Moment swingende Wege, harmonische Lösungen und „vermitteln“ untereinander mit rhythmisch pointiertem Interplay. Die …

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Side-Eye NYC (V1.IV) – Neues Pat Metheny Album

Bei Pat Metheny kann man immer gespannt sein, wenn ein neues Album erscheint. Auf seiner vorletzten Veröffentlichung „From This Place“ präsentierte er zwei neue Musiker: die Bassistin Linda May Han Oh, die er in New York entdeckte und den walisischen Pianisten Gwilym Simcock, der Metheny buchstäblich vom Hocker riss. Danach folgte mit „Road To The Sun“ eine Aufnahme, die vor allem in Klassikkreisen für Begeisterung sorgte. Nun veröffentlicht Pat Metheny mit „Side-Eye NYC (V1.IV)“ (BMG / Modern Recordings 538693922) ein lupenreines Jazzalbum, das es in sich hat und nicht zuletzt durch seine Plattform „Side-eye“ überzeugt. „Side-Eye“ – Nachwuchsförderung und Inspirationsquelle zugleich „Side-Eye“ steht für ein Format, das von Metheny begründet wurde und in dessen Rahmen er mit jungen Musikern zusammen arbeitet, die er für sich und eine gemeinsame Zusammenarbeit entdeckt. Mehr als eine verantwortungsvolle Geste, denn er gibt damit das zurück, was er in jungen Jahren selbst erfahren durfte: die Weiterentwicklung eigener Musikalität an der Seite älterer, profilierter Musiker. Der Schwerpunkt seiner Zusammenarbeit im Rahmen der Reihe liegt dabei auf New York City und dort ansässigen, jungen Talenten. Der „Side Eye“-Zusatz V1-IV gibt Auskunft darüber, …

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