Frühling, Freude, Freiluftbühne: Der 38. Jazzfrühling in Kempten

„Gute Musik dutzendfach“ versprach Kemptens Oberbürgermeister zur Eröffnung des 38. Kemptener Jazzfrühlings auf dem Rathausplatz ohne Übertreibung. Standen doch 55 oft parallele Auftritte auf 23 Bühnen in der und um die Stadt im Allgäu – eine davon auf dem Nebelhorn – für die acht Tage um den 1. Mai im kostenlosen Programmbuch des veranstaltenden Kleinkunstverein Klecks. Wie immer waren auch die Eröffnungskonzerte im Freien umsonst. Zum Auftakt spielte auf der Freiluftbühne gegenüber dem spätmittelalterlichen Rathaus bei schönstem Frühlingswetter das Landes-Jugendjazzorchester Bayern unter der Leitung von Harald Rüschenbaum. Der ließ nicht nur seine „Landjugend“, sondern auch gleich den ganzen Rathausplatz den Anfangston einsingen. Das mitreißend und professionell gespielte zweistündige Programm reichte von Count Basie über Dizzie Gillespie, John Coltrane, Weather Report und Jaco Pastorius bis in die Gegenwart mit Walter Langs „Ocean 11“ und schloss A-cappella-Versionen des fünfköpfigen Vokalensembles des LJJB ein, das in seiner jetzigen Besetzung und mit Herz und Emphase der Big Band ein Alleinstellungsmerkmal unter den Jugendorchestern verschafft. Diese Eröffnung war zugleich eine gelungene Werbung für den Jazzfrühling und dieses Orchester. Für die nächsten 120 Minuten übernahm dann die Express Brass Band aus …

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Inspiriert vom Inuit-Klang

Jazzkonzert. Das junge österreichisch-bayerische Quartett Tiktaalik überrascht bei Preisträger-Tour durch Clubs mit eigenen Stücken. Von Michael Scheiner   Regensburg. Gibt man bei einer Suchmaschine den Begriff Tiktaalik ein und schaut sich die gesammelten Bilder an, findet man Fische. Keinen gewöhnlichen „großen Süßwasserfisch“, wie der Name aus der Sprache der Inuit übersetzt lautet, sondern einen ausgestorbenen Fleischflosser, der sich an Land robbt. Das wird sich vermutlich ändern, wenn Fotos von Liveauftritten des nach diesem fossilen Tier benannten Quartetts aus Österreich nach und nach das Netz fluten. Die vier jungen Musiker aus Österreich waren kürzlich auf einer Tour durch Bayern. Dabei gaben sie auch beim Jazzclub im Leeren Beutel ihre musikalische Visitenkarte ab. Vergangenes Jahr hatte die Band in der letzten Runde eines Wettbewerbs gegen drei andere Jazzgruppen bei der Jury die Nase vorn und holte sich den LAG-Jazzpreis. Der undotierte Preis ist bei Nachwuchsmusikern und jungen Bands durchaus begehrt, weil damit eine Clubtour verbunden ist. Die verhilft jetzt dem 2015 von Saxofonist Oliver Marec gegründeten Quartett zu einer größeren Bekanntheit. Der Alt- und Sopransaxofonist ist in Bayern aufgewachsen, daher war die Teilnahme am Wettbewerb möglich. Nach …

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Neuer Akzent in der Jazzförderung – Das Landesjazzfestival Bayern

Vielversprechender Start für Landesjazzfestival Bayern Erstklassige Vertreter der bayerischen Jazzszene treffen auf Stars des amerikanischen Jazz – neuer Akzent in der Jazzförderung Mit dem 1. Bayerischen Landesjazzfestival bekommt die kreative und vielfältige Jazzszene Bayerns im Herbst dieses Jahres erstmals eine eigene Plattform. Neben dem Bayerischen Jazzweekend, das seit 1981 der Amateur- und halbprofessionellen Szene als Forum dient, erfährt mit dem Landesjazzfestival der künstlerisch reiche, öffentlich aber kaum geförderte Jazzsektor eine Unterstützung, die in anderen Bundesländern seit Jahren praktiziert wird. Die Jazzförderung wird damit als wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der Bayerischen Kulturpolitik gestärkt. Neben dem Bezirk Oberpfalz, der Stadt Regensburg und der Sparkasse Regensburg fördert vor allem der Kulturfonds Bayern dieses Festival. Träger des neu konzipierten Festivals sind die Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern e.V. und der Jazzclub Regensburg e.V., vertreten durch die beiden Vorsitzenden Prof. Tizian Jost und Winni Freisleben, die dieses kulturelle Highlight gemeinsam organisieren. Der LAG gehören rund drei Viertel der bayerischen Jazzclubs und Jazzvereine an. Der Jazzclub Regensburg ist einer der mitgliederstärksten Vereine im Land. Es ist geplant, das Landesjazzfestival künftig im jährlichen Turnus jeweils in einer anderen bayerischen Stadt mit einem Jazzveranstalter …

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Jazznachwuchs zu Gast in Kempten

Es ist wieder so weit: Vom 5. bis zum 8. Mai wird die Bundesbegegnung Jugend jazzt ausgetragen, 2016 zum ersten Mal in Bayern, in Kempten im Allgäu. Alle zwei Jahre treffen sich die besten Nachwuchs-Bigbands Deutschlands zur Bundesbegegnung Jugend jazzt, wo junge Jazzmusiker die Chance erhalten, ihr Können vor einer Fach-Jury und einem größeren Publikum unter Beweis zu stellen. Eingebettet in das lokale Festival „Kemptener Jazzfrühling“ finden drei Tage lang an verschiedenen Veranstaltungsorten im Kemptener Stadtgebiet Wertungsrunden, Konzerte, Workshops und Sessions statt. Insgesamt reisen rund 300 Musikerinnen und Musiker zwischen 13 und 24 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet nach Kempten, die sich in landesweiten Vorentscheiden für den Bundeswettbewerb qualifiziert haben. Eröffnet wird das Jugend jazzt-Wochenende am 5. Mai vom Landes-Jugendjazzorchester Bayern unter der Leitung von Harald Rüschenbaum zusammen mit dem indischen Ensemble BAVA-INDIA. Am Folgetag findet die erste Wertungsrunde statt, in der alle Teilnehmerbands der Jury ihr Wettbewerbsprogramm präsentieren. Sechs von ihnen kommen in die zweite Runde und dürfen am Samstag die Jury erneut von ihrem Können überzeugen. Bei der Jugend jazzt Night am Samstagabend haben ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesbegegnung dann die Chance, …

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In Bayern steppt der Bär: Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ 2015

„Da kann man einfach frei spielen.“, erklärte die 12-jährige Nadine Bohmann aus Wertingen auf die Frage, was sie am Jazz so mag. Sie war eine der 300 jungen MusikerInnen aus ganz Bayern die am Wochenende beim Landeswettbewerb Jugend jazzt Bayern für Jazzorchester mit Vorentscheid Bayern zur Bundesbegegnung Jugend jazzt für Jugendjazzorchester und dem Bayerischer Orchesterwettbewerb, Kat. E für Jazzorchester in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf teilgenommen hat. 17 Big Bands und Jazzorchester zeigten, was die bayerische Jazzszene so zu bieten hat. „In Bayern steppt der Bär, was den Jazz angeht.“, resümierte Jurymitglied Anne Czichowsky aus Baden-Württemberg und lag da ganz auf einer Linie mit ihren Kollegen Eberhard Budziat, Axel Prasuhn, Harald Rüschenbaum, Stefan Sigg und Thomas Zoller. Nicht nur das hohe Niveau (7mal wurde das Prädikat „hervorragend“, 6mal „sehr gut“ und 4mal „gut“ vergeben), auch die vielen jungen Bands mit einem Durchschnittsalter bis 14 Jahre bestätigen die gute Nachwuchsarbeit in Bayern. „Gerade was die ganz Jungen zwischen 12 und 13 geboten haben, war erstaunlich.“, fügt Axel Prasuhn hinzu. Spontan entschied sich deshalb die Jury für die Bands bis 14 eine zusätzliche Alterskategorie einzurichten. So gab es …

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Familienfest: das 34. Bayerische Jazzweekend im Juli

Von Ursula Gaisa – Von Donnerstag, den 9. bis 12. Juli 2015 findet im Gewerbepark Regensburg und auf elf Bühnen in der historischen Altstadt des Welterbe zum 34. Mal das Bayerische Jazzweekend statt. Heute, am 30. Juni, lud das Kulturamt der Stadt Regensburg zu einem Pressegespräch ein. Rund 95 Veranstaltungen – 90 Konzerten und 5 Sessions – können die Besucher des „Familienfestes des Jazz“ kostenlos genießen. Die stilistische Bandbreite reicht von Blues, Swing, Fusionjazz oder Popjazz bis hin zu so ausgefallenen Events wie „Livelooping mit Didgeridoo“ (Analogue Birds), „Improvisationstanz um die Drehorgel (De Strawanza) und „Saitenstarkem Kaffeehausjazz“ (Barcarole), so Weekend-Intendantin Sylke Merbold vom Bayerischen Jazzinstitut, das inzwischen nicht mehr unter der Trägerschaft der LAG Jazz in Bayern, sondern der Bayerischen Sing- und Musikschulen (VBSM) steht (die neue musikzeitung berichtete). 22-mal musste die ehrenamtliche Jury – bestehend aus „Studenten, Rentnern, Musikern und Jazzenthusiasten“, so Merbold, in diesem Jahr tagen, um die diesjährigen Teilnehmer auszuwählen, 100 Bands gingen dabei leer aus. Der Startschuss fällt wie schon seit vielen Jahren auf der Piazza des Gewerbeparks Regensburg: mit De Strawanza aus Österreich, die rund um eine Drehorgel improvisieren. Außerdem …

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Breaking News +++ Early-Bird-Ticket Moers +++ Jazzfest Bonn 2015: Programm jetzt online +++ Toscana Intensiv-Workshop +++ Jazzfest Rottweil +++ Landeswettbewerb Jugend jazzt Bayern: die Ergebnisse

Seit heute Nacht 00.00 Uhr ist das Early-Bird-Ticket für das moers festival 2015 erhältlich. Es gilt für alle vier Tage des Festivals (Pfingsten, 22. bis 25. Mai 2015) und kostet 98,- Euro inkl. Gebühren (später im Vorverkauf 108,- Euro zzgl. Gebühren und dann an der Tageskasse 120,- Euro). Das ermäßigte Festivalticket kostet 50,- Euro inkl. Gebühren und ist ebenfalls ab heute als Early-Bird-Ticket erhältlich (bitte beachten, dass zum Einlass ein Nachweis über die Ermäßigungsberechtigung und ein Lichtbildausweis erforderlich sind). Das Kontingent des Early-Bird-Tickets ist begrenzt, also am besten gleich im Ticketshop bestellen. Die ersten 100 Besteller eines Early-Bird-Tickets erhalten kostenlos ein Postkarten-Set mit acht Fotografien aus der Serie „Behind the Scenes 2014“. +++ Das Programm für das Jazzfest Bonn 2015 steht fest: zwischen dem 7. und 16. Mai 2015 geben sich internationale und nationale Stars, vielversprechende Neuentdeckungen aus Deutschland und Übersee das Mikrophon in die Hand. Auch eine Weltpremiere ist dabei! Seien Sie gespannt und informieren Sie sich schon jetzt online über das neue Programm. +++   Vom 12. Bis 19. September 2015 findet der zweite „Toskana Intensiv Jazz Workshop“ für Gitarristen und Saxophonisten statt. Der Workshop verbindet …

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One for Richard – Two for the Rest

LUX – 3 Herbstkonzerte des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern mit dem Bayerischen Jugendchor Das Herbstprojekt des Bayerischen Landes-Jugendjazzorchesters ist in diesem Jahr eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Bayerischen Landesjugendchor unter dem Motto „Lux – Licht“. Im ersten Teil des Programms beschäftigt sich der Landesjugendchor unter der Leitung von Gerd Guglhör mit der zeitlosen Thematik des Lichts als lebens- und sinnspendender Kraft in Werken von Johann Sebastian Bach bis zum Zeitgenossen Thomas Jennefelt. Herzstück des gemeinsamen Programmteils mit dem Landes-Jugendjazzorchester Bayern wird ein Requiem von Nils Lindberg sein. Die Leitung dabei hat Fred Sjöberg, Chordirigent an der Royal Academy of Music in Stockholm und Örebro. Die Solisten sind Gunnel Sjöberg (Sopran), Ulrike Malotta (Mezzosopran) und Andreas Burkhart (Bariton).

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Ende einer Ära: Richard Wiedamann gestorben

Wie das Bayerische Jazzinstitut gestern auf seiner Website meldete, ist der Gründer und langjährige Leiter des Instituts Richard Wiedamann am 6. Januar 2011 verstorben. Sein Tod bedeutet das Ende einer Ära, denn vieles, was den Jazz in Regensburg und Bayern betrifft, geht auf Wiedamanns Bemühungen zurück. Als Leiter der Städtischen Musikschule Regensburg und Initiator des Regensburger Jazzweekends, des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern sowie des Bayerischen Jazzinstituts hat er Strukturen angestoßen, die das bayerische Jazzleben der letzten Jahrzehnte mitbestimmt haben und auch in Zukunft Gültigkeit haben werden. Auf nmz online hat Michael Scheiner einen Nachruf auf den großen Jazzmentor veröffentlicht. http://www.nmz.de/online/regensburger-jazzpapst-zum-tod-von-richard-wiedamann Im  Jazz wie im Leben: Entdecke Standards, studiere Standards, versuche ernsthaft, selber welche zu setzen – improvisiere Dich aber immer wieder mit einem Lachen frei. (Richard Wiedamann) Weitere Infos zu Wiedamanns Biographie, zur Trauerfeier und zum Eintrag ins Kondulenzbuch: http://www.richard-wiedamann.de/ http://www.bayernjazz.de/

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